Steh zu deiner Verantwortung

Bevor ihr anfangt zu lesen muss ich euch warnen!

Im Verlauf des Beitrags werden euch um die 20x das Schimpfwörter ‚A….loch‘ um die Augen geklascht. Und ganz ehrlich: Das ist auch genauso von mir beabsichtigt!

Wem das zu viel ist, der braucht gar nicht erst weiterlesen. Für all die anderen sei gesagt, dass ich dieses Wort bewusst so plakativ benutzt habe, um zu verdeutlichen, was ein Mensch der sich wie ein Arsch benimmt bei uns anrichten und welche Spuren er mit seinem Verhalten bei uns hinterlässt. 

Ich habe schon so lange ich denken kann Verständnis für andere Menschen. Mein Verständnis reichte bisher so weit, dass ich sogar verstand, wenn sich jemand mir gegenüber wie ein Arschloch verhalten hat. Ich verstehe zwar nicht die ‚Arschlochaktion‘ an sich, aber vielleicht das was dahinter steckt oder dazu führt.

Das liegt daran, weil ich andere Menschen sehr gut auf  Seelenebene sehen und spüren kann. Es ist wie ein „Hinter die Fassade gucken“. Und dann verstehe ich……und verstehe…..und verstehe bis zum Erbrechen.

Ich kann gegen dieses Verständnis gar nix tun. Als hätte ich diese Gabe schon mit der Muttermilch aufgesogen, wie man so schön sagt, obwohl ich gar nicht die Brust meiner Mutter bekommen habe.

Ok, dann wurde es mir eben einfach so mit in die Wiege gelegt. Und es ist auch kein dummes „Esoterikgequatsche“ von mir, sondern entspricht wirklich den Tatsachen.

Ich bin ein großer Fan von „Verständnis haben.“ Aber genauso bin ich ein Fan davon, dass man Verantwortung für sein Verhalten übernehmen muss – uneingeschränkt! Leider tun das viele Menschen nicht.

Es kann immer mal vorkommen, dass man einen Fehler macht oder sich anderen gegenüber nicht fair verhält. Auch, dass man sich temporär mal wie ein komplettes Arschloch benimmt ist irgendwie menschlich. Nur sollte man nicht versäumen, nach der Aktion -wie beim Toilettengang auch üblich- genügend „Klopapier“ zu benutzen, damit man seinen fabrizierten  Scheiß auch wieder bereinigen kann.

Klar, auch ich war in meiner Vergangenheit schon mal ein Arschloch und habe mich absolut unkorrekt verhalten. Aber ich habe gelernt, dass ich auch die Verantwortung für mein unangemessenes Verhalten übernehmen muss. Und zwar dieses in der Form, dass ich mich mit meinem Fehlverhalten auseinandergesetzt und somit auch reflektiert habe. Und ich war in der Lage mich zu entschuldigen. Ein wichtiger Punkt beim ‚Arschlochverhalten‘!

Dieser Geste gehen aber viele Arschlöcher aus dem Weg. Vielleicht aus Scham, aber vielleicht auch aus Bequemlichkeit. Aber das Schlimmste ist, wenn dieser Geste einfach aus Desinteresse nicht nachgekommen wird, weil es dem Arschloch egal ist, wie sich der andere Part fühlt.

Ja, ist so richtig unangenehm, wenn man sich mit seinem eigenen blöden Verhalten konfrontieren soll.  Aber letztendlich, wenn man das nicht macht,  dann ist man sich selber gegenüber das größte Arschloch, denn deine Vergangenheit mit dem dementsprechenden Fehlverhalten wird dich irgendwann einholen und auf dich zurückkommen wie ein Bumerang – dessen bin ich mir sehr sicher. Man nennt es auch Karma!

Im ersten Moment der Tat, die eventuell auch aus einer Wut oder Enttäuschung entspringt, da fühlt man sich vielleicht noch einigermaßen wohl mit seinem ‚Arschlochgehabe‘. Fühlt sich berechtigt dazu und findet Entschuldigungen für sein Verhalten. Aber nichts rechtfertigt, sich wie ein Arschloch zu benehmen.

Aber wann ist man denn ein Arschloch?

Man ist es dann, wenn man andere Menschen willkürlich verletzt. Wenn  doppelt zurückgeschlagen wird und der Treffer direkt unter der Gürtellinie landet.

Und man ist es auch, wenn einem bewusst ist, dass man etwas tut was die andere Person verletzt – auch wenn man gar nicht verletzen möchte, aber meint, nicht anders zu können, weil zum Beispiel gerade eigene Lebensumstände dazu geführt haben, dass man keinen anderen Ausweg weiß, als um sich zu schlagen.

Aber ein eigenes negatives Lebensgefühl oder Gemütszustand rechtfertigt es nicht, dass man sich unfair verhält und sich dann auch noch nicht mal der Verantwortung stellt, etwas wieder gerade zu bügeln. Ja, es kann passieren, dass man komplett von der Rolle ist und ein daraus resultierendes ‚Arschlochverhalten‘ das Ergebnis ist. ABER spätestens dann, wenn man wieder ein Stück weit stabil ist, dann sollte man sich noch mal mit seinem Fehlverhalten konfrontieren.

Insofern bin ich trotz meines wiederholendem „Verständnisgehabe“ inzwischen der Meinung -welche ich auch vertrete und sage:

Hey, du bist ein Arschloch, weil du dich wie eins benommen hast. Punkt!

Und nein, ich möchte dich nicht für dein Verhalten entschuldigen, nur weil es dir gerade nicht gut ging oder geht.

Man sollte sich nicht im Hass oder Groll aufhalten, denn das wäre auch wieder schlechte Energie, die wiederum auf einen selbst zurückfällt. Aber ich darf diese berechtigte Haltung in mir tragen, dass ich ein ‚Arschlochverhalten‘ nicht entschuldige und somit eine Grenze ziehe und Stopp sage.

Wichtig dabei ist, dass dieses Stopp nicht nur dem anderem gegenüber gesagt und gezeigt wird, sondern dass wir diesen Stopp  – bis hierhin und nicht weiter – auch uns selber sagen und vor allem auch fühlen.

Denn ist es nicht so, dass, wenn uns ein ‚Arschlochverhalten‘ widerfahren ist, wir nicht nur unter dem Verhalten des anderen leiden, sondern auch darunter, dass wir uns zu viele Gedanken darüber machen, warum das die Person mit uns gemacht hat?

Und das ist genau der Punkt, auf den ich hinaus möchte.

Darüber nachzudenken und hinzuschauen, dass ist Ok, weil alles was uns passiert an Aktionen/Reaktionen hat auch etwas mit uns selbst zu tun. Das dürfen wir gerne reflektiert betrachten. Verletzt uns Beispielweise jemand anders damit, dass er uns ignoriert, dann kann ich mich laut Spiegelgesetz fragen:

„Wo ignoriere ich mich eigentlich selber. Was will ich bei mir nicht sehen oder fühlen.“ Oder aber: „Wo ignoriere ich selber vielleicht andere?“

Aber wir sollten uns nicht damit aufhalten, dass wir anfangen die andere Person und ihr Verhalten zu analysieren.

Das Verhalten des anderen liegt einzig und alleine in seiner Verantwortung, nicht in meiner! Dieser Verantwortung muss sich der andere stellen und ich mich frei davon machen.

Ich persönlich habe mich in der Vergangenheit viel zu oft und zu lange damit aufgehalten, dass ich versucht habe eine Erklärung für den anderen und sein mieses Verhalten zu finden. Ich konnte die Grenze nicht ziehen und diesen Stopp in mir setzten. Somit war ich stets und ständig nicht nur mit der Verarbeitung dessen beschäftigt, was mir als Aktion entgegen kam, sondern habe auch Energie und Gedanken damit verschwendet, was die andere Person bloß dazu veranlasst hat, so zu agieren. Damit habe ich seine Verantwortung auch zu meiner gemacht, und das ist falsch und kontraproduktiv.

Hat sich mir gegenüber jemand so schlimm benommen und eine Aktion hingelegt, die absolut unverständlich und verletzend war, dann habe ich mir regelrecht den Kopf zermartert, das WARUM zu ergründen. Ich wollte unbedingt verstehen!

Das hat mich so runtergezogen, mein Selbstwertgefühl extrem angegriffen und mich energetisch auf dem konstantem Level gehalten, dass ich mich im Kreis gedreht habe und weder vom Fleck kam, noch wirklich zu 100% abschließen konnte.

Ich kam aus dieser Gedankenschleife einfach nicht raus, darüber nachzudenken, warum sich der andere so schrecklich mies -arschlochmäßig- mir gegenüber verhalten hat. Ich fing an über Gründe zu spekulieren, was die Person zu der Tat veranlasst haben könnte, aber eine Spekulation ist eben auch nur spekulativ und keine Antwort. Verweigert sich aber nun das Arschloch, sich mir gegenüber zu erklären -entzieht sich mir mitunter sogar ganz- dann kann ich mich theoretisch bis zum St. Nimmerleinstag damit aufhalten, mich in meinen Spekulationen zu verbeißen und komme trotzdem zu keinem definitiven Ergebnis.

Erst als ich diese Bürde des „Ich ergründe das ‚Arschlochverhalten‘ des anderen“ von mir geschmissen habe und mir sage: Es ist scheiß egal, welche Gründe den anderen dazu veranlasst haben. Fakt ist lediglich, dass er es getan hat. Und somit hat er den Stempel Arschloch verdient! 

Verurteilen sollte man nicht den gesamten Menschen, der sich ‚arschlochmässig‘  benimmt. Aber die ‚Arschlochaktion‘, die darf man verurteilen und muss dafür kein Verständnis haben.

Ich habe nun diesen Ballast von mir geschmissen und halte mich nun nicht mehr damit auf zu analysieren. Wenn sich mir gegenüber jemand wie ein Arsch benimmt, ok, kann ich nicht ändern, aber ich lasse nicht mehr zu, dass mein Selbstwertgefühl darunter leidet, indem ich Erklärungen für den anderen suche.

Jetzt trage ich die Haltung in mir, dass ich ein Arschloch genau an der Stelle stehen lasse -energetisch als auch gedanklich – wo er sich unakzeptabel verhalten hat. Du benimmst dich gerade wie ein Arschloch, dann bist du auch ein Arschloch in diesem Moment. Und solange du dich nicht entschuldigst, dich erklärst, so lange möchte ich keine Energie mehr an dich verschwenden – auch gedanklich nicht!

Meine Tür ist immer offen und meine Hand gereicht, wenn man auf mich zukommen würde um sich und sein Verhalten zu erklären, aber genauso schließe ich auch die Tür, wenn diese Geste nicht erfolgt.

Behandelt ein anderer Mensch dich schlecht, dann verabschiede dich von ihm – auch gedanklich. Natürlich ist er damit nicht gleich aus dem Sinn und vermutlich auch nicht sofort aus dem Herzen, aber halte dich nicht damit auf, dass du dich immer wieder damit runterziehst, weil du Erklärungen suchst.

Und vergelte auch nicht Gleiches mit Gleichem. Begib dich nicht auf das Niveau des anderen, indem du eventuell ‚arschlochmässig‘ zurück agierst, denn das bringt dich nicht voran. Vielleicht nimmt es dir kurzfristig den Druck, aber danach fühlst du dich vermutlich noch viel schlimmer.

Konzentriere dich lieber darauf, dass du nicht als Arschloch durch die Welt läufst und immer in deiner eigenen Verantwortung für dein Verhalten bleibst. Die große Misere in dieser Welt ist nämlich, dass wir Menschen uns untereinander nicht gut behandeln. Dass wir mitunter viel zu unbedacht und leichtfertig miteinander umgehen und die mögliche Konsequenz unseres Verhaltens nicht immer so sorgsam im Auge haben, wie es eigentlich sein sollte.

Trage mit deinem Verhalten dazu bei, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sei selber kein Arsch, auch dann nicht, wenn dir andere ihren „verhaltensmässig“ ins Gesicht halten.

Du alleine trägst die Verantwortung für dein Verhalten. Laufe nicht vor ihr davon.

 

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