Und plötzlich ist die andere Hälfte weg

Wenn du von deinem Partner verlassen wirst, obwohl deine Gefühle für ihn immer noch so intensiv sind, die Liebe bei dir nicht vergangen ist, dann fühlt es sich so an, als würde jemand mit einem Messer dein Herz durchbohren. Du hast das Gefühl, die Welt hört sich auf zu drehen und am liebsten möchtest du dich unsichtbar machen, oder aber in einen Dornröschenschlaf versinken und erst dann wieder aufwachen, wenn der Schmerz vorbei ist.

Als ich vor ein paar Jahren von meinem damaligen Freund nach zweijähriger Beziehung verlassen wurde, ging es mir auch so, dass ich mich am liebsten auf den Mond gebeamt hätte, oder aber eine Herztransplantation genial gewesen wäre. Herzschmerzherz raus, ein gesundes, nicht durchlöchertes Herz rein.

Das Schlimme daran war, dass ich erst vor dieser Beziehung eine schmerzhafte Trennung hinter mir hatte, die mich fast in eine Depression geführt hätte. Und dieser ganze Dreck sollte jetzt also wieder auf mich zukommen? Definitiv Nein! Das wollte ich auf gar keinen Fall noch einmal in der Form durchmachen. Aber was tun? 

Ich traf eine ganz bewusste Entscheidung! Nämlich die, dass ich den Entschluss fasste, nicht nochmal so leiden zu wollen, dass ich daran zerbreche. Das war der erste wichtige Schritt den ich tat, indem ich mich nämlich für und nicht gegen mich entschied und somit aus der Opferhaltung ausstieg.

Theoretisch also schon mal gut angepackt, dass Problem mit dem Liebeskummer. Doch wie setzte ich es in die Praxis um?

Ich muss dazu sagen, dass ich diese bewusste Entscheidung für mich erst nach ungefähr vier Wochen traf. Innerhalb dieses ersten Monats nach der Trennung, befand auch ich mich in dieser typischen Tretmühle aus; nicht essen, nicht schlafen, eine Zigarette nach der anderen, wie ein Zombie durch die Gegend laufen. Dennoch geriet ich auch während dieser Zeit nicht einmal in die Versuchung, Ihn zu kontaktieren oder „whatsapp-kontrollmässig“ unterwegs zu sein – ganz wichtiger Punkt!

Nur ein einziges Mal ging ich dann doch irgendwann mal auf sein Profil, bzw in unseren Chatverlauf, und genau in dem Moment war auch Er online. Mein Herz raste und ich bekam fast keine Luft mehr, weil ich mich in der Sekunde energetisch so mit ihm verbunden fühlte, da ich ja direkt damit konfrontiert wurde, was er in diesem Augenblick macht; nämlich mit jemandem schreiben. In meinem Kopfkino konnte das natürlich nur ein Kontakt zu einer anderen Frau sein. Ich löschte sofort seine Nummer und somit war er raus aus meinem Chat.

Danach fing ich an, mich wieder vernünftig zu ernähren – mir bewusst meine Mahlzeiten zubereitete, was vier Wochen ja nicht der Fall war. Damit dein Geist, deine Seele wieder heilen kann, braucht auch der Körper Kraft, was ja nur geht, wenn du vernünftig isst.

Ich entschied, sportlich zu werden und begann mit dem Joggen, fuhr viel mit dem Rad. Die Bewegung tat mir gut, denn ich konnte diese schmerzhaften, angestauten Gefühle in mir durch die sportlichen Aktivitäten kompensieren und ihnen Luft machen.

Ein weiterer entscheidender Schritt war, dass ich mich mit etwas beschäftigte, was so gar nicht meinem Naturell entsprach und mir eigentlich unter anderen Umständen, wenn ich frei von Kummer gewesen wäre, Angst gemacht hätte. Soll heißen: Ich tat etwas, was meinen Mut erforderte, und genau diese Konfrontation mit dem Gefühl „Ich habe eigentlich Angst vor etwas, schaffe es aber trotzdem“ ließ mich innerlich stärker werden.

Und besonders stark hat mich die intensive Auseinandersetzung mit der Spiritualität und ihren Themen, wie z.B. Resonanz– und Spiegelgesetz gemacht. Ich hielt mich also nicht in der Blase „Mein Ex ist so gemein, weil er mich verlassen hat….. Er ist schuld, dass es mir jetzt schlecht geht“ auf und befinde mich somit viel zu sehr im Außen, sondern ich stellte mich der Konfrontation mit meinem Inneren, indem ich verstehen wollte, warum mir diese Situation mal wieder vor die Nase gesetzt wurde, dass eine Beziehung nicht gehalten hat.

Partnerschaften enden nämlich nicht immer nur weil die Liebe vergangen ist. Zuvor ist ja der Prozess am Laufen gewesen, dass es überhaupt so weit kommen konnte, dass die Gefühle sich aufgelöst oder umgekehrt haben. Dieser Punkt ist viel wichtiger, den es zu verstehen gilt. Welche Anteile hat meine eigene Person, mein eigenes Agieren dazu beigesteuert?

Ein Jahr hat mein Prozess gedauert, bis ich über die Trennung hinweg war. Dennoch kann ich sagen, dass ich trotzdem nicht wirklich gelitten habe während der 12 Monate. Meine Liebe zu Ihm war irgendwie immer noch da, aber die Liebe zu mir selbst ist enorm gewachsen und war inzwischen so groß, dass ich meinen Ex gar nicht mehr zurückgenommen hätte, auch wenn er auf einmal wie in einem Hollywood- Film wieder vor meiner Tür gestanden hätte. Fragte man mich innerhalb des Jahres der Verarbeitung wie es mir geht, dann konnte ich antworten: „Es geht mir gut“

So widersprüchlich es vielleicht klingen mag, aber die Trennung hat mir auch viel Gutes beschert:

  • Ich nahm durch meine bewusste und gesunde Ernährung, als auch durch Sport, 12 Kilo ab.
  • Ich fand zum ersten Mal wirklich komplett in meine Mitte
  • Ich begann einen neuen, sehr erfüllenden Job
  • Ich wurde mir selber wichtig, und daraus resultierte eine mentale als auch körperliche Kraft, die nach außen für andere sichtbar war
  • Meine geistige Entwicklung hatte einen Quantensprung gemacht

Es mag jetzt ein wenig paradox klingen, aber im Grunde müsste ich meinem Ex-Partner dankbar dafür sein, dass er sich von mir getrennt hat, denn ohne diese Erfahrung mit ihm, wäre ich nicht so schnell in meine persönliche Entwicklung gekommen. Nur mit der Art und Weise, wie er die Beziehung beendet hat, damit hatte ich lange zu tun.

Und jetzt kommt noch ein weiterer, entscheidender Punkt hinzu: Es ist wirklich so, dass das Universum, die geistige Welt, mitunter Dinge für dich regelt, die dir nicht gut tun. Und sie tut es dann, wenn du selber nicht in der Lage dazu bist. Auch wenn ich meinen Freund damals sehr liebte, so tat mir die Beziehung nicht gut, ihm wahrscheinlich auch nicht, und es war die einzig logische Konsequenz, dass eine Trennung erfolgen musste. Aber ich wäre noch lange nicht so weit gewesen, diesen Schritt zu gehen. Ich hätte noch länger ausgehalten, sein narzisstisch angehauchtes Wesen weiter auf mir rumtrampeln lassen. Also wurde von „oben“ für mich entschieden und auch gehandelt – da bin ich mir ganz sicher.

Was kannst Du jetzt aus meiner Geschichte für Dich als Rat mitnehmen?

  • Triff eine Entscheidung für dich! Sage dir, dass du nicht untergehen, sondern nach vorne schauen und gehen möchtest.
  • Gehe gut mit dir um. Sorge für dein körperliches Wohlbefinden, damit auch deine Psyche stark genug werden kann
  • Nehme Herausforderungen an, betrete Neuland. Mach etwas, was eigentlich so gar nicht deinem Naturell entspricht und mach dadurch die positive Erfahrung, dass du viel mehr schaffen kannst, als du bisher für möglich gehalten hast.
  • Fang mit Sport an, damit du über die Bewegung kompensieren kannst. Liegt dir das nicht so, dann geh viel spazieren.
  • Konzentriere dich auf dich und halte dich nicht damit auf, dass du immerzu über Sie/Ihn redest. Ich weiß, dass der Ratschlag bei Liebeskummer der ist, dass man viel darüber reden soll. Reden tut gut, das stimmt. Aber fokussiere dich dabei lieber auf dich, anstatt stets und ständig der Versuchung nachzukommen, den oder die Ex zu analysieren, was dir viel mehr Energie raubt als gibt.

Wenn du so mit dir umgehst, dann bist du eigentlich schon in einer spirituellen Handlung, denn du fängst an, für dich zu sorgen – für Körper und Geist. Du gehst damit in die Achtsamkeit und kommst somit in dein seelisches Gleichgewicht.

Ich drücke Dir fest die Daumen, dass es dir gelingen wird, dass du dich schon ganz bald wesentlich besser fühlen wirst.

Sollten noch Fragen bestehen, oder aber eigene Tipps, Anregungen von deiner Seite aus anstehen, dann kannst du all das gerne in einem Kommentar hinterlassen.

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