Phagophobie – Wenn nichts mehr geht

Unsere Seele ist schon ein intelligentes Ding 😉 Und sie ist der Grund, warum der Mensch überhaupt lebt!

Wenn wir sie nicht achten und gut pflegen, wenn wir nicht auf ihre Signale hören, dann sucht sich die Seele schon ihren Weg, damit sie genügend Aufmerksamkeit bekommt. Dann wird sie halt „körperlich.“

Sie fängt an zu kratzen, beißt um sich, sticht, drückt. Kurz gesagt: Sie nervt uns bis zum Umfallen, indem sie uns fiese Schmerzen beschert bis hin zu ernsten Krankheiten. Oder eben wie bei mir, mit einer Phobie daher kommt.

Oh man, hatte sich meine Seele was tolles ausgedacht. Und nein, sie überlegte sich für mich keine bekannte, wie Beispielweise die berühmte Spinnen- oder Klaustrophobie. Ich bekam eine ganz besondere und zu dem noch sehr seltene Phobie geschenkt – die Phagophobie

Der Begriff „Phobie“ definiert sich ja so, dass eine übersteigerte Angst oder Furcht vor etwas besteht, welche an konkrete Dinge, bestimmte auslösende Objekte oder Situationen gebunden ist.

Bei der Phagophobie, auch Schluckangst genannt,  haben die Betroffenen Angst sich beim Essen zu verschlucken und dann daran ersticken könnten. Somit wird jegliche Nahrungsaufnahme zu einem Problem und es reicht  mitunter so weit, dass selbst das Schlucken des eigenen Speichels in Furcht und Schrecken versetzen kann. Ein eigentlich ganz routinemäßiger Vorgang wird zu einem Albtraum, weil die Phobie so existenziell bedrohlich wird.

Ich bin an dieser Angst vor dem Schlucken Anfang 2011 erkrankt. Wie aus dem Nichts und von jetzt auf gleich, nahm die Phagophobie Besitz von mir und breitete sich schön gemütlich in mir aus. Und ja, es gab sogar Tage, da hatte ich Panik davor meinen eigenen Speichel runterschlucken zu müssen.

Natürlich kommt solch eine massive Angststörung nicht von ungefähr. Es ist ein Prozess, der mitunter jahrelang unterbewusst abläuft und in dem berühmten „Tropfen der das „Fass zum Überlaufen bringt“ mündet.

Damals war es bei mir so, dass selbst die Ärzte, welche ich konsultierte, noch nicht mal den Begriff Phagophobie kannten. Ich stieß bei meinen Recherchen im Internet selber auf die Bezeichnung. Wobei ich sagen muss, dass es vor sieben Jahren noch nicht allzu viele Infos über diese Art der Phobie im World Wide Web zu lesen gab, was für mich alles nur noch schlimmer machte.

Ich erinnere mich noch genau an jenen Abend, als es bei mir losging. Ich hatte Tage davor mein Wohnzimmer renoviert und war nun in den letzten Zügen mit dem Umstellen der Möbel. Mein dreijähriger Sohn schlief bereits und ich setzte mich hin um ein Knäckebrot zu essen.

Ich verschluckte mich an einem Bissen, konnte aber diese kleinen, fiesen Krümel, welche fälschlicherweise in meiner Luft- statt Speiseröhre gelandet waren, wieder abhusten. Verschlucken ist nie schön, wir kennen es ja eigentlich alle, da es bestimmt niemanden gibt, dem das noch nicht passiert ist.

Bei mir war der Verschluckungsvorgang eigentlich gar nicht dramatisch und ich konnte die Knäckebrotkrümel auch schnell wieder nach draußen befördern. Doch diese kleinen Brocken reichten aus, dass ich zwei Jahre lang nicht mehr richtig essen konnte (mit kleinen Ausnahmen), außer ich nahm jegliche Nahrung in Breiform zu mir.

Ok, da war es mir nun passiert, dass ich mich verschluckt hatte. An dem besagten Abend machte ich mir eigentlich nicht weiter Gedanken darüber, aber der Appetit war mir trotzdem vergangen.

Am nächsten Morgen stand ich wie gewohnt auf und wollte Frühstücken. Doch im bekam mein Toastbrot nicht runter – ich konnte die Bissen einfach nicht runterschlucken. Trinken ging, also blieb es an dem Morgen lediglich beim Kaffee. Ich konnte es mir nicht wirklich erklären, was mit mir los ist, jedoch schnallte ich irgendwie, dass es mit dem Abend zuvor zu tun haben musste.

Ab da lagen Tage vor mir, an denen ich keine Nahrung mehr zu mir nehmen konnte. Es ging einfach nichts runter, weil panische Angst in mir herrschte, dass ich mich an all dem so sehr verschlucken könnte, dass ich ersticken müsste.

Ich litt unter fürchterlichen Hunger  – was ja mehr als verständlich ist, wenn man aufhört zu Essen – und mein Magen knurrte wie verrückt. Hunger, obwohl massenweise Essen um dich rum liegt, du jederzeit nur Zugreifen müsstest. Doch du tust es nicht. Kannst es nicht. Weil du genau weißt, du kriegst keinen Bissen runter.

Nein, auch vernüftiges Kauen hilft nicht weiter – im Gegenteil! Konzentriert man sich nämlich zu sehr auf den Kauvorgang, dann wird es nur noch schlimmer, der kleine „Brocken“ in deinem Mund immer mehr, bis du diesen im hohen Bogen panisch wieder ausspuckst, anstatt runterzuschlucken.

Heute weiß ich nicht mehr, wie viele Tage vergingen, bis ich überhaupt was Essbares zu mir nehmen konnte. Ich weiß nur noch, dass ich auf der Straße Leute sah, die unterwegs herzhaft in ein Brötchen oder ähnliches bissen und ich sie hungernd, neidisch und tiefst deprimiert dabei beobachtete.

Ein ganz selbstverständlicher Vorgang wie zu Essen ging nicht mehr bei mir. Zu meiner schlimmsten Zeit hatte ich sogar Angst, eine gewöhnliche, wässrige Gemüsebrühe zu mir zu nehmen, weil ich Panik vor den kleinen Schnittlauchkräutern in der Brühe hatte.

Schokolade ging, aber nur eine ganz bestimmte Nougatsorte von der Marke mit der lila Kuh auf der Verpackung. Die ließ ich im Mund so lange schmelzen, bis sie so dünnflüssig war, dass ich sie leicht schlucken konnte. Ich aß bis zu zwei Tafeln am Tag und sie gehörte zu meinem Grundnahrungsmittel, denn sie machte mich wenigstens satt.

Alles andere – wobei zu Beginn nicht wirklich viel zur Auswahl stand – verarbeitete ich zu einem Brei, wie z.B. Kartoffeln. Oder ich kochte mir eine Tomatensuppe.

Zwei besondere Phänomene konnte ich jedoch beobachten:

Morgens, direkt nach dem Aufstehen, wenn mein Gehirn noch nicht so am Arbeiten war…wenn ich dann unmittelbar eine Scheibe Toastbrot mit Marmelade aß, dann ging es fast unproblematisch runter. Ich war in der Lage etwas Festes wie ein Brot zu essen. Jedoch eine zweite Scheibe war unmöglich. Und es war auch unmöglich, sobald ich zu lange mit dem Frühstück wartete. Denn dann war ich schon zu sehr im Denkmodus.

Die zweite Besonderheit war, dass ich bei zwei Menschen aus meinem Umkreis essen konnte. Also wenn diese bei mir waren, dann konnte ich vieles essen, was ich zuvor nicht zu Brei verarbeiten musste. Das war einmal mein Ex-Partner, von dem ich allerdings schon sehr lange getrennt war und die andere Person war meine damalige beste Freundin, die direkt gegenüber von mir wohnt. Bei ihr klappte es sogar weitesgehend, wenn ich nur mit ihr telefonierte während ich aß.

Zum Glück arbeitet sie als Arzthelferin in einer Praxis gleich bei mir um die Ecke. Wenn es mal wieder ganz schlimm war und ich nicht warten konnte, bis sie Feierabend hatte, dann schmierte ich mir ein Brot, packte dieses ein und aß es bei ihr im Wartezimmer. Ansonsten hätte ich den ganzen Tag hungern müssen, bis sie am Abend endlich zu Hause gewesen wäre, um dann mit mir gemeinsam am Telefon zu essen.

Oder aber mein Ex, der Vater meiner großen Kinder, kam am Nachmittag vorbei und saß einfach nur bei mir während ich aß. Er machte meine Phobie auch gar nicht zum Thema. Wollte  mich nicht belehren oder mir ständig damit auf die Nerven gehen, dass ich endlich was dagegen tun müsste. Nein, er war einfach nur da!

Für diese Unterstützung bin ich den beiden auch heute noch unendlich dankbar und bis an mein Lebensende werde ich ihnen diesen Support nicht vergessen!

Aber warum war es so, dass ich essen konnte sobald mein Ex oder meine Freundin in der Nähe waren?

Schon damals war mir bewusst, dass es wegen des Vertrauens war, welches ich zu beiden hatte. Ich wusste, dass sie so kompetent sind, dass sie mich im Notfall Erstickung retten könnten. So blöde es sich anhört, aber so war es. Auch wenn man es sich nur schwer vorstellen kann, aber wenn man unter dieser Phagophobie leidet, dann hat man Todesängsten und fühlt sich permanent in Lebensgefahr, was jetzt nicht übertrieben ist.

Kein Arzt, keine Therapeut konnte mir helfen – im Gegenteil. Sie waren damit selber überfordert, weil diese Phobie zu meiner Zeit der Erkrankung noch recht unbekannt war. Heute ist das zum Glück anders, wie ich beim Recherchieren im Internet erkennen konnte. Mittlerweile gibt es sogar schon Psychotherapeuten, die speziell auf ihrer Website auf diese Phobie hinweisen, dass sie sie behandeln können. Sogar eine Klinik gibt es – Praxisklinik Dr. Weiss in Mannheim – die sich dieser Erkrankung annimmt und erstaunliches herausgefunden hat, welcher Umstand noch dazu führt, dass die Phagophobie Besitz von einer Person ergreifen kann.

Im Laufe der zwei Jahre nahm ich rapide an Körpergewicht ab. So sehr, dass es mich selber schon erschreckte und ich es nicht mehr schön fand – um die 12 Kilo. Natürlich wurde ich von Nachbarn, Freunden und Bekannten auf mein verlorenes Gewicht angesprochen, aber da ich mich für meine Phobie schämte, weil ich mir so dämlich vorkam, griff ich auf Notlügen zurück und erzählte immer irgendetwas von Stress und so.

Es wussten nur eine Handvoll Menschen in meinem Umkreis von meiner Schluckangst. Selbst meinen Eltern erzählte ich nicht davon. Wie gesagt, ich kam mir einfach so doof vor, weil ich etwas so gut wie gar nicht mehr konnte, was für andere eine Selbstverständlichkeit ist.

Somit waren Einladungen, Familienfeste, Treffen mit Freunden für mich ein Graus, wenn der Zeitpunkt kam, wo Essen auf den Tisch kam.

Aber ich hatte ja auch noch Familie zu Hause. Meine jüngste Tochter lebte noch bei mir und mein Sohn. Mein damaliger Partner war bedingt durch seinen Job immer nur am Wochenende zu Hause. Ich musste ja für sie auch Mahlzeiten zubereiten – kochen. Das war nicht immer einfach, denn es gehörte ja auch dazu, dass man die Gerichte abschmeckt und so. Aber im Verlauf, wenn man sich so gut es geht an die Phobie gewöhnt hat, findet man irgendwie Wege und Möglichkeiten.

Nachdem ich leider erfahren musste, dass mir von fachlicher Seite niemand helfen konnte, beschloss ich, die Krankheit zu akzeptieren. Das was ich an Informationen im Internet zusammentragen konnte waren lediglich Kommentare in irgendwelchen Foren von weiteren Betroffenen dieser Art von Phobie. Es gab bereits zu meiner Zeit schon recht viele Menschen, die erkrankt waren. Aber die Dunkelziffer wird damals als auch heute noch recht groß sein.

Was ich dort zu lesen bekam machte mir jedoch nicht wirklich Mut, denn es gab dort Personen, die bereits seit 10 Jahren unter der Phagophobie litten. Und ich konnte keine Erfolgsgeschichten lesen oder wirkliche Tipps, an wen man sich wenden kann, der wirklich kompetent im Umgang mit dieser Angststörung ist.

Auch wenn ich begann zu akzeptieren und ich auch inzwischen schon recht originell in der Zubereitung meiner Nahrung war, so machte ich mir doch Gedanken darum, dass ich viel zu wenig Vitamine oder Ballaststoffe zu mir nehme. Meine Hauptnahrung war nach wie vor Schokolade, helles Toastbrot, Laugencroissonts, Kartoffelbrei.

Am schlimmsten war es, im Sommer auf diverse Obstsorten verzichten zu müssen, wie z.B. Kirschen, Nektarinen, Weintrauben, Äpfel, etc. Lediglich Erdbeeren gingen, da sie sich gut pürrieren ließen. Ich trank diese Frucht also mehr als dass ich sie aß.

Irgendwann kam ich auf die Idee, mir in aus der Apotheke hochkalordarische Trinknahrung zu besorgen. Aber ehrlich gesagt….inzwischen konnte ich all diese breiigen, flüssigen Sachen nicht mehr sehen. Mir fehlte es so sehr, mal ein vernüftiges Schwarzbrot zu essen. Nudeln, Reis oder einen Salat. Alles unmöglich für mich!

Auch der Besuch beim Zahnarzt war eine riesengroße Herausforderung. Musste ich dort nämlich mit geöffnetem Mund sitzen und an meinen Zähnen wurde rumbehandelt, so hatte ich entweder immer Sorge, dass irgendetwas in meiner Luftröhre landen könnte und ein weiteres Problem war, dass sich ja trotz Sauger recht viel Speichel im Mundraum ansammelt, der dann schwierig zu Schlucken war.

Tabletten…auch so ein Thema. Ich muss seit der Geburt meines Sohnes täglich Schilddrüsentabletten einnehmen. Ok, die sind recht klein, das ging soweit, doch größere Tabletten waren eine echte Herausforderung für mich.

Zwei Jahre herrschte die Phagophobie über mich. Nahm mit aller Gewalt Besitz von mir ein und ich fand keinen Ausweg aus dieser brutalen Angststörung. Heute jedoch bin ich wieder gesund – Gott sei Dank! Doch wie kam es dazu?

Mein damaliger Partner, der Vater meines Sohnes, trennte sich Anfang 2013 von mir. Das war so ein großer Schock für mich und resultierend aus diesem Trennungsschmerz wurde ich mir selber egal. Egal, ob ich sterbe oder nicht. Somit konnte ich wieder anfangen zu Essen. Ein Trauma löste also das nächste ab.

Naja, Essen blieb weiterhin ein Problem. Nun jedoch aus dem Grund, weil mein Appetit abhanden ging vor lauter Kummer. Aber wenn ich aß, dann gingen jetzt nach und nach wieder all die Speisen, die zuvor Angst gemacht hatten.

Man sagt, dass Menschen die von ihrer Psyche her eh schon labiler sind und somit auch leichter zu einer Angststörung tendieren als andere, dass diese auch eher an Phobien erkranken können. Auch bei mir war es so, dass ich schon so lange ich denken kann unter Ängsten jeglicher Art gelitten habe.

Viele Dinge und Erlebnisse hatten sich bei mir aufgebaut. Es war wie: immer noch mal ein Stein drauf auf den Stapel. Für Verarbeitung blieb mir eigentlich nie Zeit. So stapelte und stapelte es sich.

Seit der Geburt meines Sohnes, drei Jahre zuvor, litt ich ja eh schon täglich unter Todesangst. (Dieses Thema könnt ihr übrigens hier genauer nachlesen). Ich war rundherum tief traurig und unzufrieden. Meine Seele war wahrscheinlich ziemlich verkümmert deswegen. Irgendwann sagte sie sich dann am besagten Abend im Januar:

„So, jetzt reicht es. Wenn Nicole es nicht schnallt, dass sie was ändern muss, dann brauch sie es wohl knallhart körperlich. Der verpassen wir jetzt eine und ab sofort soll sie nicht mehr essen können. Dann sieht sie mal, wie das ist, wenn nichts mehr rein geht – wenn etwas voll bis oben hin ist.“

Mir war das vom Verstand her alles klar, aber was sollte ich denn noch machen? Ich war damals bereits wegen meinen Ängsten in Therapie, trotzdem wurden diese nicht besser.

Meine Therapeutin meinte immer  – und sie war fachlich als auch menschlich wirklich eine Gute: „Frau Morgenstern, mit dem Kopf verstehen sie alles, nur muss es auch in ihr Gefühl rutschen.“

Und sie hatte Recht! Ich wusste um die Umstände, warum ich Angst hatte, aber ich versuchte halt alles mit dem Verstand lösen zu wollen. Dabei ging es darum, dass ich alles mit dem Herzen, dem Gefühl in die Auflösung bringen musste. Doch in fand den Zugang dazu nicht. Erst Jahre später, als ich mich eben mit den universellen Gesetzen, der Spiritualität auseinandersetzte, da fing ich an zu begreifen und meine Ängste in die Auflösung zu bringen.

Diese schreckliche Phobie, diese furchtbare Angst sich Verschlucken zu können, finden fruchtbaren Boden in einem, weil man das Vertrauen in sich selbst verloren hat. Das eigene Ruder wurde aus der Hand genommen und man ist damit nicht mehr der Kapitän auf seinem eigenen Lebensschiff.

Das weiß ich heute, aber damals wusste ich das so nicht. Und bei mir verschwand die Phobie ja nur, weil ich so geschockt über die Trennung und ich mir im Zuge dessen so egal war. Nun fand ein neuer Überlebenskampf statt, nämlich der, nicht an dem Schmerz des Verlustes zu sterben. Aber das ist eine andere Geschichte 🙂

Fast Jede körperliche Erkrankung kann man symbolisch übertragen

Habe ich Ohrenschmerzen und der Arzt findet nicht wirklich was gravierendes, dann könnte ich mich mal hinterfragen, was ich denn eigentlich nicht hören möchte? Wo ist es mir zu laut? Wo finde ich vielleicht kein Gehör?

Rückenschmerzen sind auch so ein Paradebeispiel: Welche Last ist mir zu schwer? Wo habe ich mir zu viel aufgeladen?

Tja, und bei mir war es eben das Schlucken. Es ging nichts mehr in mich rein. Ich konnte nichts mehr Schlucken an Problemen, Differenzen. Das Maß war voll.

Aber ganz tief drunter steckte eigentlich eine regelrechte Lebensangst, die mich in den Modus einer „Scheintoten“ versetzte. Oder war es doch mehr der Hunger nach Leben? Ich war hungrig und konnte mich nicht sättigen. Und genau dieses wollte mir meine Seele endlich bewusst machen. Mich mit der „Nase draufstupsen.“ So, wie man es früher mit einem Welpen gemacht hat, indem man ihn mit seiner kleinen Schnauze in seinen eigenen Urin gedrückt hat, damit dieser schnallt, dass er nicht in die Wohnung pinkeln darf.

Und wieviel plastischer hätte mir meine Seele eigentlich noch zeigen können, dass ich inneren Hunger habe, als dass sie mir wirklich eine Erkrankung an den Hals packte, wo ich wirklich kurz davor war zu verhungern. Intelligent, oder ?

Glaubt mir, diese Geschichte von mir Öffentlich zu machen, das kostet mich auch heute noch Überwindung. Aber ich bringe diesen Mut auf, um andere darauf Aufmerksam zu machen, dass wir behutsam mit uns, mit unserer feinen, lieben Seele umgehen müssen. Dass jeglicher Ballast abgeworfen gehört, der uns krank macht. Und dass es hin und wieder ganz heilsam ist, wenn man innerlich aufräumt.

Hört niemals auf, diesen Hunger nach Leben zu stillen. „Füttert“ euch gut – werdet satt.

Der weitere Grund, warum ich von meiner grausamen Phobie berichte ist der, dass ich ebenfalls Betroffenen Mut machen und Zuversicht geben möchte, dass die Phagophobie zu besiegen ist. Und dass auch anderes seelisches Leid in die Auflösung gehen kann – das es möglich ist.

Aber das Beste ist natürlich, dass man es gar nicht erst soweit kommen lässt, dass man krank wird. Deshalb:

Achtet euch selbst! Lasst nicht über eure Grenzen gehen! Verabschiedet euch von Menschen, die eurer Seele Schaden bringen! Geht raus aus Situationen, die euch nicht gut tun!

Denn du alleine bist in deinem Leben der wichtigste Mensch!

Vielleicht hat der ein oder andere von euch Lesern ja auch den Mut, im Kommentar von seinem Seelenleid  zu erzählen. Oder eventuell seid ihr auch von einer Phobie betroffen und mögt berichten ?!

Ansonsten können mich Phagophobiker auch gerne unter meiner Mailadresse kontakieren, welche im Kontakt hinterlegt ist, falls ihr noch Fragen an mich haben solltet oder Tipps, einen Ratschlag benötigt. Nur Mut 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

73 Antworten auf „Phagophobie – Wenn nichts mehr geht“

  1. Hallo Nicole.
    Mein Name ist Steffi und ich kann gar nicht fassen was du hier schreibst. Das ist genau meine Geschichte. Nur das meine noch kein Ende gefunden hat. Ich habe momentan wieder ein schlimmes Tief. Ich habe Anfang diesen Jahres mein Baby in der 30.Ssw verloren. Seitdem hab ich wieder Prbleme feste Nahrung zu schlucken. Hatte mich schon unabhängig von deinem Bericht beim Herrn Dr. Weiß um eine Therapie erkundigt aber das kann ich mir leider nicht leisten. Ich hab auch einen Psychologentermin aber erst am 29.2. .

    Hast du vielleicht einen Tipp für mich?
    Oder weißt du ob es eine stationäre Möglichkeit gibt die die Kasse übernimmt?

    Ganz liebe Grüße aus dem Osten sendet dir Steffi

    1. Liebe Steffi,

      danke zunächst einmal, dass du so mutig warst und meinen Beitrag kommentiert hast.

      Es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht und auch mein tiefes Mitgefühl an dich wegen dem Verlust deines Babys.
      Ach Mensch, fühl dich mal von Herzen gedrückt von mir!

      Wenn du magst, dann können wir gerne miteinander telefonieren, vielleicht hilft das gerade schneller, als wenn ich dir schriftlich Unterstützung anbiete.

      Ruf mich gerne an, meinetwegen auch heute Abend noch oder schicke mir deine Nummer via Email.

      Meld dich sehr gerne!
      Liebe Grüße an Dich
      Nicole

      1. Danke für deine Antwort Nicole.
        Ich habe deine Nachricht leider jetzt erst gelesen. Ich möchte gerne mal mit dir telefonieren. Morgen Nachmittag wäre gut wenn du da Zeit hast?

        1. Bei mir ist es nicht so schlimm aber auch nicht besonders schön. Ich kann essen. Alles aber nur unnormal. Ich lasse es zulange im Mund. Ich schaffe es nicht mich so zu entspannen dass ich es einfach runterschlucke. Die Angst vor dem Ersticken hab ich nicht. Ich weiß, wenn ich immer wieder etwas esse bekomme ich es hin. Mein Problem nur ist der Morgen. Entweder ich wache um 3Uhr oder 5Uhr auf weil ich totalen hunger habe. Zwanghaft esse ich dann was. Von appetit kann man da garnicht mehr sprechen wenn es mir so geht. Also esse ich es aber leider unnormal weil ich innerlich gestresst bin. Erst grad eben war es so. Dann dachte ich so: so gerne würde ich ganz entspannt und normal eine gute Mahlzeit essen. Nur kann ich es mir leider nicht erzwingen. Ich brauch Zeit. Dann wurde es mir aufeinmal schlecht vom Stress der durch das Hungergefühl, das zwang essen und der Gedanken. Es ist ein teufelskreis. Tangs über esse ich immer sowas wie Erdbeeren, Weintrauben, irgendeine Mahlzeit die meine Mutter macht( die ich aber leider nicht normal runter bekomm, ich lasse sie zu lange im Mund), dann noch Salzstängel, Schokoriegel, halt kleine Sachen. Die machen mich aber nicht satt. Ich hab einfach nur hunger. Ich halte es tagsüber so aus, ich kann auch schlafen, doch dann wache ich mit riesiegem hungergefühl auf und muss irgendwas umbedingt essen. Das ist nicht angenehm! Es soll wieder normal sein.

          1. Liebe Hannah,
            ich weiß nicht warum, aber leider habe ich erst heute eine Benachrichtigung darüber erhalten, dass du einen Kommentar geschrieben hast. Normalerweise antworte ich immer recht schnell, denn ich weiß ja, welche Not dahinter steckt.
            Das mit dem Hungergefühl kenne ich und es ist furchtbar. Das ist auch etwas, was sich Menschen nicht vorstellen können, die nicht von dieser Phobie betroffen sind.
            Seit wann ist es denn bei dir so mit der Angst beim Essen?
            Es kann alles wieder normal werden, bitte verliere nicht die Hoffnung, denn es ist möglich. Du brauchst nur wieder das Vertrauen in dich und deinen Körper.
            Wenn du magst, dann kannst du auch gerne via Email Kontakt mit mir aufnehmen.

            Ganz herzliche Grüße
            Nicole

      2. Hallo mein Name ist Michael ich bin 31 Jahre jung habe 2 Kinder und eine bezaubernde Frau ich habe das Problem mit dem schlucken auch ich habe angst vorm schlucken seit 2008 und so wie du geschrieben hast in der früh das du essen kannst was du willst das ist bei mir auch der Fall nur dann wenn es im Kopf klick macht und das Denken fängt an ist es vorbei ich sollte eigentlich viel trinken bekomme es aber nicht hin ich habe extreme angst ich habe sogar jetzt schon angst wenn ich morgens aufwache und mich im Spiegel betrachte 31 Jahre jung und nur aus haut und Knochen bestehend: ( ich bin echt am verzweifeln aber ich habe jetzt einen Termin bei Ärzten die mir hoffentlich helfen können

        1. Hallo Michael,
          zunächst einmal herzlichen Dank für deinen Mut, deine Geschichte hier zu berichten.
          Verstehe ich es richtig, dass du bereits seit 11 Jahren von der Phagophobie betroffen bist?
          Wenn dem so ist, dann ist es wirklich eine lange Zeit, wobei du durchaus keine Ausnahme bist, denn viele Betroffene leiden mitunter Jahrzehnte unter dieser ätzenden Schluckangst.
          Ich wünsche dir sehr, dass dir der Termin beim Arzt weiterhelfen wird und auch, dass du deinen Mut nicht verlierst, dass du irgendwann diese Angst besiegen wirst, denn möglich ist es!!!
          Auch ich hatte zu meiner Zeit der Erkrankung recht viel Gewicht verloren, jedoch fand ich auch Wege, um Nahrung zu mir nehmen zu können, wenn auch nur in Breiform.
          Benötigst du eventuell Hilfe und Tipps, wie du trotz der Angst so viel Essen zu dir nehmen kannst, dass du nicht Haut und Knochen sein musst? Dann lass es mich gerne wissen, dann helfe ich so gut es geht.
          Fühl dich hier auf jeden Fall verstanden und „gesehen“.

          Von Herzen viele liebe Grüße
          Nicole

          1. Ein paar Tipps punkto essen und trinken wären sehr hilfreich war erst vor kurzem im Spital weil ich zu wenig Wasser im Körper hatte und essen bei dieser Hitze ist im moment unerträglich

    2. Hallo Nicolina ich bin Tanja 43 mich hat es auch erwischt ,seit etwa 10 Jahren schon hab ich diese Phobie seit 5 Jahren eine Magensonde PEG die mich künstlich ernährt vielleicht hast Du ein paar Tipps wie ich wieder essen lernen kann danke im Voraus liebe Grüsse Tanja

      1. Hallo Tanja, hallo Nicolina, mein Name ist Nicole, ich bin 44 Jahre alt. Seit April bin ich von dieser schlimmen Phobie betroffen. Ich kann nichts mehr essen und fast nichts mehr trinken. Der Grund ist mir schleierhaft. Kürzlich war ich im Krankenhaus, wurde per Venen versorgt bis diese nicht mehr mitgemacht haben. Mein Gewicht wird langsam gefährlich. Es sollte eine Ernährung durch die Nase erfolgen, aber alleine der Gedanke einen Schlauch durch die Nase zu haben führt zu Panikattacken, dann traue ich mich gar nicht mehr Schlucken. Und es wäre nur kurzfristig, danach stehe ich wieder vor dem selben Problem. Ich finde seit Wochen keinen Psychologen, Klinik etc. die mir helfen könnte. Darf ich fragen, wie du eine PEG bekommen hast, hier lehnen es die Krankenhäuser ab. Ich hätte Hoffnung, dass es mir Zeit verschaffen würde, bis ich einen Therapieplatz bekommen und bis diese anschlägt. Liebe Grüße

  2. Hallo Nicole. Auch mir geht es wie dir. Ich habe jetzt schon so vieles versucht, renne von Arzt zu Arzt und das einzige was geht ist auch bei mir Schokolade oder Suppe. Es ist wirklich wie bei dir 1 zu 1. Können wir eventuell Kontakt aufnehmen? Ich kann leider immernoch nicht essen und würde gerne meine Erfahrungen mit dir Austauschen.
    Liebe Grüße,
    Lisa

  3. Liebe Leser meiner Geschichte,
    ich möchte euch gerne ermutigen, dass ihr bei Bedarf Kontakt mit mir aufnehmt.
    Manchmal hilft ein Gespräch schon weiter, weil Betroffene sich verstanden fühlen und es wichtig ist, mit jemanden zu Reden, der selber mal in diesem tiefen Tal dieser beschissenen Krankheit war, so wie ich.
    Ich helfe dir gerne weiter, so gut es geht

    Liebe Grüße
    Nicole

  4. Hallo ihr lieben ich leide seit über 1 jahr an phagophobie. Bei mir ist es so das ich überhaupt nix mehr essen kann. Nicht mal pürriertes. Ich habe über 6 monate gebraucht bis ich meine spucke wieder schlucken konnte. Der Auslöser war auch ein eher leichtes verschlucken . Ich sehe mittlerweile aus als wäre ich magersüchtig. Jetzt bei 46 kg steht mein gewicht zum glück. Ich versuche viel zu trinken unter anderem auch fresubin also trinknahrung. Ich würde mich auch über jeden Kontakt freuen. Bin total verzweifelt. Vielleicht schreibt mir jemand zum Austausch. Meine email x_xtinex_x@yahoo.de viele grüsse tine

    1. Liebe Tine,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich finde es sehr wichtig, dass sich Betroffene melden, damit diese blöde Angststörung Phagophobie bekannter wird. Ich denke nämlich, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist und im Gegensatz dazu die Behandlungsmöglichkeiten und Therapeuten gering ist.
      Somit danke ich jedem Einzelnen von euch für den Mut hier öffentlich zu kommentieren.

      Tine, dein Verlauf ist ja auch dramatisch und ich weiß genau wie du dich fühlst, denn auch bei mir gab es ja Zeiten, wo selbst das Schlucken der eigenen Spucke fast unmöglich war, bzw sehr viel Leid und Angst bei mir verursacht hat.
      Gerne können wir mal telefonieren. Ich schicke dir eine Email.

      Von Herzen liebe Grüße
      Nicole

  5. Hallo Nicole,
    ich möchte dir danken, dass du solch eine Seite ins Leben gerufen hast. Auch ich leide unter Phagophobie und es ist schwierig im Internet Informationen zu finden. Die Phobie ist einfach zu selten, Anfangs dachte ich sogar, ich wäre der einzige, der dieses Problem hat. Deinen Bericht zu lesen hat sehr gut getan. In vielen Dingen habe ich mich wiedererkannt, was es etwas erträglicher macht, weil man sich so nicht ganz alleine vorkommt und sehen kann, dass es auch Hoffnung und einen Ausweg gibt. Generell komme ich mir sehr “dumm” vor, da Schlucken doch eigentlich das normalste auf der Welt ist und es für viele sicherlich nicht nachvollziehbar ist, wie man damit solche Probleme haben kann.

    Ich möchte mit dir und anderen Phagophobikern meine Erfahrungen teilen. Im Alltag zeigt sich meine Schluckangst in zwei Varianten, zum einen die Angst sich zu Verschlucken, zum anderen die Angst nicht mehr Schlucken zu können. Jeden Bissen muss ich übermäßig oft kauen, mindestens 50 Mal, meist wesentlich öfter. Der Bissen im Mund hat dabei meist schon früh absolut breiige Konsistenz und wäre eigentlich bereit zum Schlucken, aber es geht einfach nicht. Ich muss den Brei dann von einer Mundseite zur anderen befördern, dann wieder zurück und immer so weiter. Irgendwann setzt dann zufällig der Schluckreflex ein, und ich bekomme eine ganz kleine Menge runter. Ein Teelöffel Joghurt beispielsweise ist erst nach ca. 2-3 Minuten komplett geschluckt, und das dann auf ca. 5-10 kleinere Schlucken verteilt. Für die meisten Lebensmittel brauche ich sehr lange, und wenn es dann geschafft ist fühle ich mich mental sehr erschöpft. Denn bei jedem erfolgreichen Schlucken wird auch immer das Angstgefühl ausgelöst, sich nun zu Verschlucken (was aber bisher noch nie eingetreten ist). Essen und in Teilen auch Trinken ist eine absolute Qual geworden und am liebsten würde ich gar nichts mehr Essen oder Trinken.

    Meine Ernährung habe ich so umgestellt, dass ich auf den Tag verteilt möglichst nahe an 1600 kcal komme, um zumindest einigermaßen bei Kräften zu bleiben. Hauptnahrungsmittel sind Fruchtsäfte, Milch, Joghurt, mit viel Honig versetzter Tee, Früchte und Erdnüsse. Die Erdnüsse sind dabei das einzige feste Nahrungsmittel. Grundsätzlich fällt mir bei festen Nahrungsmitteln das Schlucken sehr schwer, der Schluckreflex ist nur schwer auszulösen. Bei den Erdnüssen behelfe ich mir mit einem Trick, ich esse jeweils immer nur eine auf einmal, die sich dann im Mund mit dem Speichel vermengt und so zu einer Portion wird, die ich auf 1-3 Mal Schlucken kann. Bei solch einer kleinen Menge läuft das Schlucken dann wieder halbautomatisch und ohne Angst ab. Erdnüsse esse ich den ganzen Tag über. Ab und zu versuche ich auch normale Speisen zu mir zu nehmen, wenn meine Freundin kocht, aber das zieht sich dann meist über Stunden und die Portionen sind eher klein.

    Organische Ursachen können bei mir ausgeschlossen werden. Die Phobie ist bisher zweimal in meinem Leben auftreten, einmal nur für einen Tag (am nächsten morgen war es wieder weg) und einmal für eine Woche. Auch hier war es dann von einem Tag auf den anderen weg. Im Moment hat mich die Phobie voll im Griff (seit ca. 9 Wochen), hat deutlich schlimmere Ausprägungen als vorher und ich habe in dieser Zeitspanne auch schon 4kg Gewicht verloren. Ursache für den dieses Mal eher schlimmen Verlauf sehe ich selbst in einer Depression die sich im letzten Halbjahr entwickelt hat, und in deren Verlauf sich auch noch andere irrationale Ängste entwickelt haben.

    Ich habe ebenfalls versucht die Phobie systematisch zu studieren und auch mir sind einige Besonderheiten aufgefallen. So geht es bei mir morgens auch immer wesentlich besser als Abends. Kurz nach dem Aufstehen ist der Verstand noch etwas benebelt, die Angstmaschinerie ist noch nicht in vollem Gange und vieles geht einfacher. In dieser Zeit kann ich dann meist mehr Erdnüsse, Früchte und viel Flüssigkeit zu mir neben. Auch habe ich auf meinem Nachttisch immer Vorräte an Milch/Saft/Honigtee deponiert, um Nachts beim Aufwachen (meist schmerzt der Magen vor Hunger, da Abends kaum noch etwas gegessen) trinken zu können, was dann meist problemlos funktioniert.

    Ein weiterer Trick ist es, den Nahrungsbrei im Mund mit sehr viel Wasser zu verdünnen und dann alles gut zu durchmischen. Dann habe ich eher das Gefühl die Nahrung zu trinken, was wesentlich einfacher geht. Trotzdem taucht das Schluckproblem auch hier auf, weshalb mittlerweile auch Smoothies nicht mehr so gut funktionieren. Am Besten funktioniert es mit stark kohlensäurehaltigem Wasser. Dieses schäumt dann auch im Mund noch sehr stark, was dann meist direkt den Schluckreflex von selbst auslöst.

    Mir kommt es so vor, als wäre die Angst „ansteckend“ und jeder neue Trick mit dem ich versuche zu essen, wird dann einer Zeit „infiziert“, wird also auch angstbehaftet und funktioniert dann nicht mehr. Dabei verfalle ich immer in dieselben negativen Denkmuster der Art, „was ist wenn Trick XXX (beispielsweise verdünnen mit Wasser) bald auch nicht mehr funktioniert, was dann !?“. Kurz darauf ist es dann wirklich so, dass auch bei Trick XXX die Blockade auftritt.

    Nach den negativen Seiten möchte ich auch ein paar Dinge ansprechen, die mir Hoffnung gegeben haben. So gibt es beispielsweise auch Momente, in denen das Schlucken von jetzt auf gleich fast wieder ganz störungsfrei funktioniert. Das sind dann beispielsweise Momente von positiven Stress (etwa wenn man merkt, dass der Bus in zwei Minuten kommt, der Bissen noch im Mund liegt und man schnell aus dem Haus stürzt. Hierbei kann es dann vorkommen, dass das Kauen und Schlucken auch von großen Mengen komplett unbewusst abläuft und ich dann nachher selbst erstaunt bin.) Eine andere Sache ist es, wenn ich es schaffe, mich metal zu 100% auf etwas zu fokussieren, etwa ein Ziel im Leben das ich mir ganz detailliert vorstelle. Wenn solch ein Gedanke dann für längere Zeit (vielleicht 15-30 Sekunden) in meinem Verstand aufrechterhalten bleibt, weil ich ich mich so intensiv damit beschäftige und richtig darin verliere, dann läuft das Schlucken meist auch im Hintergrund vollautomatisch ab. In deinem Bericht hast du von deinem „Trennungsschmerz“ geschrieben, und davon dass du dir dann „selbst egal“ wurdest, wodurch auch die Phobie zurückging. Gleiches habe ich auch bei mir festgestellt. In Momenten in denen ich resigniere und mir alles egal wird, geht das Schlucken meist auch etwas leichter.

    Ich war bisher einmal beim Psychologen und habe in ein paar Wochen einen zweiten Termin. Beim ersten Termin hatte ich aber direkt das Gefühl, dass die Psychologin absolut keine Ahnung von Phagophobie hatte und von meinen Schilderungen sichtlich irritiert war. Ich werde aber trotzdem diesen Weg weiter versuchen, möglicherweise gibt es ja an andere Phobien angelehnte Therapieansätze, die auch hier funktionieren könnten. Einen Versuch ist es wert.

    Liebe Nicole, wenn du möchtest, können wir uns auch gerne weiter austauschen, ich bin für jeden Erfahrungsaustausch dankbar. Auch dürfen sich andere Betroffene gerne bei mir melden. Meine Email lautet: Filip.Brem.88@gmx.de

    1. Lieber Filip,

      ich danke dir sehr, dass du deine Erfahrungen und den Verlauf deiner Phagophobie hier so öffentlich mit uns teilst. Das war genau mein Beweggrund, hier auf meinen Blog auf diese scheiß Schluckstörung aufmerksam zu machen. Jeder einzelne Kommentar hilft, damit die Phagophobie bekannter wird und somit hoffentlich irgendwann mal die Krankenkassen reagieren und zB die Kosten für die Klinik von Dr. Weiß übernehmen, der meines Wissen nach, der einzige ist, der in seiner Klinik eine Behandlung anbietet.

      Des Weiteren bist du der beste Beweis, dass auch Männer von dieser Form der Angststörung betroffen sein können.
      Ich finde es sehr interessant, dass auch du die Erfahrung hast, dass es morgens besser geht als im Verlauf des Tages. Ich teile deine Meinung, dass es daran liegt, dass der „Angstapparat“ dann noch nicht so aktiv ist. Deshalb hat diese Phobie ja auch viel mit dem Kopf zu tun, weshalb ich ja absolut davon überzeugt bin, dass solche Tipps, wie „ Konzentrieren Sie sich aufs Kauen“ kontraproduktiv sind, da dann der Bissen im Mund immer mehr wird und das Schlucken noch mehr verzögert wird.

      Was mich sehr erstaunt, mich aber für dich freut, ist, dass du Erdnüsse essen kannst. Das wäre für mich absolut unmöglich gewesen. Super, bleib dabei!

      Es freut mich wirklich sehr, dass dir mein Bericht ein wenig geholfen hat und du dich somit nicht mehr alleine damit fühlst. Es hilft, wenn man sich mit anderen Betroffenen austauscht, weil nur ein Betroffener dieser Phobie es wirklich nachvollziehen kann, wie es einem damit geht.

      Und ja, ich weiß, man kommt sich absolut dumm und bescheuert vor, weil Schlucken von Nahrung nunmal das normalste der Welt sein müsste -vorausgesetzt, dass keine organische Ursache vorliegt- was sogar Babys beherrschen können. Aber was ist schon normal und wer entscheidet darüber? Keiner von uns ist dumm, wir reagieren nur empfindlicher auf vielleicht das Leben oder haben zu lange Dinge runtergeschluckt, die eigentlich bearbeitet werden wollten.

      Ich bin ziemlich fest davon überzeugt, dass Phagophobiker eine gewisse Lebensangst und zugleich aber wahninnigen Hunger nach dem Leben haben. Ich denke, dass ich die Tage darüber noch mal in meinem Blog schreiben werde. Vielleicht ist es ja auch eine hilfreiche Idee, wenn ich zB bei Facebook eine geheime Gruppe gründe, wo man sich gegenseitig austauschen kann?!
      Dass es bei dir aktuell gerade schlimmer ist, hat garantiert mit der Depression zu tun, die sich gerade bei dir bemerkbar macht. Das „Faß“ ist vielleicht zu viel, so dass eben nichts mehr geht – auch das Schlucken nicht.
      Dennoch gibt es Hoffnung, denn mein Zustand heute ist so, dass ich mich gerade in letzter Zeit wirklich häufiger Mal verschluckt habe, aber es sich nicht wieder so eine Störung und Angst bei mir entwickelt hat. Aber das hat auch damit zu tun, dass ich allgemein angstfreier geworden bin.

      So, ich ende hier an dieser Stelle zunächst erstmal. Aber ich möchte dir noch mit auf den Weg geben, dass ich dich sehr mutig finde, dass du so am Ball bleibst mit dem Essen und dass du es immer wieder auf’s Neue probierst und nicht resignierst.

      Von Herzen liebe Grüße
      Nicole

    2. Hallo,

      Ich habe den Beitrag jetzt erst gelesen, denn genau so ist es bei mir. Ich habe diese schluckblockade wie ich es nenne aber auch unterm Tag ohne das ich was esse ich merke wie die Angst kommt meinen eigenen Speichel zu schlucken und schon geht’s los…..hattest du das auch? Kopfkino ohne Ende. Ich habe das extrem erst seit 1 Woche vorher ab und an mal aber das habe ich ignoriert und jetzt hat es mich getroffen wie ein Schlag von einem auf den anderen Tag…… essen geht nicht, früh Kaffee und evtl ein Stück Brot ja aber das wars. Ich habe Angst vor der Angst das es nicht wieder vergeht….. ich bin Mama von 4 Kindern und es belastet mich so sehr dieses Schluckproblem.

  6. Hallo Nicole,
    vielen Dank dafür, dass du deine Erfahrungen hier niedergeschrieben hast. Ich bin vor kurzem auf deinen Blog gestoßen. Davor habe ich mich echt alleine und hilflos mit meiner Phobie gefühlt, da niemand diese Qualen nachvollziehen kann. Ich bin 17 Jahre alt und leide seit 5 Jahren unter diese Angst, hatte sie auch für eine kurze Zeit im Kindergarten gehabt. Am Anfang war es besonders schlimm, da war ich echt Haut und Knochen, vor allem, da ich auch sonst schlank war. Ich habe besonders Probleme, feste oder trockene Nahrungsmittel wie Brot und Fleisch zu mir zu nehmen. Bei Snacks, Süßigkeiten, manchen Kuchen sowie Getränken und „pürierten“ Lebensmitteln habe ich soweit keine Probleme. Es belastet mich besonders, dass ich immer so langsam esse und ohne Getränk überhaupt nicht essen kann, da ich jeden Bissen erstmal verdünnen muss, bevor ich ihn runterschlucke. Familientreffen oder Besuche in Restaurants mit meinen Freundinnen oder meinem Freund vermeide ich ebenfalls, da ich meine Krankheit verbergen möchte. Ich fühle mich immer stark unter Druck, vor allem wenn meine Langsamkeit erwähnt wird und kriege keinen Schluck runter. Im Vergleich zu der Zeit vor mehreren Jahren haben sich meine Schluckbeschwerden aber erheblich verringert, letztes Jahr waren sie sogar für einen Moment fast vollständig verschwunden 🙂 . Was mir besonders geholfen hat waren diese Neurexan Lutschtabletten, die ich kurz vor der Nahrung eingenommen habe. Oder während dem Essen auf Youtube Videos zu gucken 🙂 . Wenn ich alleine esse geht’s auch besser als mit Gesellschaft.

    Ich wünsche allen Betroffenen, die das lesen, viel Kraft und Überwindung für diese schwierige Zeit. Irgendwann einmal werden wir es alle schaffen! 🙂

    1. Liebe Daniela,

      vielen Dank für deinen Kommentar und dass du berichtet hast, wie sich die Phagophobie bei dir zeigt und du mit dieser Angst umgehst.
      Leider bekomme ich derzeit keine Benachrichtigungen, wenn ein Kommentar eingegangen ist, sodass ich dir auch erst heute Antworten kann, was mir sehr leid tut.
      Fünf Jahre ist eine lange Zeit und ich finde es sehr krass, dass du schon mit 12 Jahren daran erkrankt bist. Allerdings habe ich gerade in einem Video von Dr. Weiss gesehen, dass es gar nicht so selten ist, dass Jugendliche daran erkranken.
      Ich finde es gut, dass du Möglichkeiten für dich gefunden hast, dass du essen kannst. Wenn es geht, wenn du nebenbei bei youtube Videos schaust, dann zeigt es ja, dass dir Ablenkung während des Essvorgangs hilft, was ganz meiner Erfahrung entspricht, denn das Konzentrieren auf den Bissen und Schluckvorgang halte ich persönlich für total Kontraproduktiv. Dieses haben mir auch schon sehr viele Betroffene rückgemeldet.
      Falls du noch Fragen haben solltest, dann kannst du mich gerne unter meiner Email-Adresse kontaktieren.
      Meine Überlegung ist im Übrigen, ob ich nicht auch mal ein Video über meine Erfahrung mit der Phagophobie bei youtube erstellen sollte, denn ich möchte, dass diese ätzende Phopie bekannter wird, damit auch mal die Krankenkassen reagieren.

      Von Herzen liebe Grüße
      Nicole

  7. Hallo Nicole,
    dankeschön für das Erstellen einer solchen Seite. Man fühlt sich als wäre man der einzige Mensch auf dieser Welt dem das so geht. Nun zu lesen, dass es einigen so geht ist… ich kann es gar nicht glauben. vielen Dank.
    Ich heiße Lea und bin 27. Ich leide seit ca. 11 Jahren unter Phagophobie. Es fing also irgendwann als Jugendliche an. Es begleitet mich nicht durchgehend. Es gab in der Zeit immer wieder Jahre oder Monate wo überhaupt nichts war. Aber dann kommen die schlimmen Phasen. In denen „esse“ ich beinahe nur noch breiige oder flüssige Dinge. Ähnlich wie bei dir kann ich nur bei 2 Personen (Lebensgefährte und Mutter) frei essen. Sind die beiden Personen nicht da fühle ich mich so unsicher, dass ich nichts festes Essen kann. Wie anscheinend bei den meisten geht es morgens nach dem Aufstehen, aber dann nicht mehr und schon gar nicht abends.
    In den schlimmen Phasen bestimmt es das ganze Leben eigentlich. Die Entscheidung wohin man geht usw. Vor anderen Menschen muss man immer so tun als wäre alles ok (Freunden,Arbeitskollegen) obwohl es auffällt dass man selten was isst, wenn ewig braucht, 1000 mal kaut usw. Man muss sich ständig Ausreden einfallen lassen um nicht völlig bescheuert rüber zu kommen.
    Wenn mein Lebensgefährte aus beruflichen Gründen unterwegs ist, ist das eine schlimme Zeit für mich.
    Ich esse seit Jahren bestimmte Dinge überhaupt nicht mehr (Gebäck, Kuchen, Kekse, Chips, Nüsse…) alles Trockene eben. An das letzte Bonbon oder gar Kaugummi kann ich mich gar nicht mehr erinnern.
    Wenn man zum Arzt geht kann niemand etwas damit anfangen und keiner wollte bzw. konnte mir bisher helfen.
    Beim Essen habe ich oft diesen „Kloß im Hals“ und dann geht gar nichts mehr. Dann bekomme ich Panik und dieser Fremdkörper scheint da fest zu stecken und ich bekomme nichts runter. Das kann immer und überall passieren und dann bekomme ich richtig Angst. Durch dieses Gefühl fängt es immer wieder an und geht dann nicht mehr weg.
    Bisher habe ich keinen Weg gefunden es weg zu bekommen bzw jemanden gefunden der mir helfen konnte. Hast du da vielleicht Tipps? Ich wäre sehr dankbar.

    1. Liebe Lea,
      vielen Dank für deinen Mut, hier einen Kommentar zu hinterlassen, denn ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie schwer ist ist, sich mit dieser Angststörung „sichtbar“ zu machen.
      Und ja, auch ich fühlte mich damals so, als wäre ich die Einzige, die von der Phagophobie betroffen ist.
      11 Jahre ist eine lange Zeit, aber gut, dass du zwischendurch auch Phasen hattest oder hast, wo es besser geht mit dem Essen.
      Ja, all diese trockenen Lebensmittel sind ein Grauen, ich kenne das. Und ich weiß auch, wie sehr man sich danach sehnt, diese mal wieder essen zu können.
      Du fragst nach Tipps….mein wichtigster wäre, dass du dich nicht auf den Kau- und Schluckvorgang konzentrieren solltest. Meiner Meinung nach macht es das Ganze nur schlimmer, es wird immer mehr im Mund und am Ende wird es doch wieder ausgespuckt, weil man es nicht runter kriegt.
      Dass du essen kannst, wenn zwei vertraute Personen in deiner Nähe sind, so wie es bei mir auch war, zeigt, dass man absolut das Vertrauen in sich und seinen Körper verloren hat. Dieses Vertrauen muss man zurückgewinnen, was einfacher gesagt als getan klingt.
      Eine Phagophobie taucht ja nicht einfach so auf, sondern für mich ist es eine Konsequenz aus Erfahrungen, Belastungen, die man einfach nicht mehr bewältigen konnte, nicht mehr schlucken kann. Nun hat sich die Seele einen Weg über den Körper gesucht und zeigt einem gewaltig seine Grenzen auf.
      Es geht um Todesangst, die zugleich eigentlich eine Angst vor dem Leben ist.
      Ich weiß, dass es kaum Therapeuten und Ärzte gibt, die mit dieser Phobie was anfangen oder umgehen können. Dieser Umstand ist für mich auch ein Grund gewesen, diese Phobie bekannter zu machen.
      Vielleicht würde es therapeutisch helfen, dass du insgesamt gestärkt wirst, du Vertrauen in dich gewinnst.
      Zu hinterfragen, was es eigentlich ist, was dir Angst macht oder was nicht bewältigt wurde.
      Einigen Betroffenen hilft auch die Unterstützung durch einen Logopäden. Ich selber habe damit keine Erfahrungen, aber ich habe es von anderen gehört.
      Dann könnte ich dir noch Videos von Lissy Götz auf Youtube empfehlen, worin sie eine von ihr entwickelte Methode zeigt und erklärt, wie man seine Festplatte im Kopf löscht und neu programmiert. Damit hat sie zB ihre jahrelange Allergien vollständig in die Heilung gebracht.
      Lass dir vor allem von niemanden einreden, dass du an einer Eßstörung leidest, denn in diese Schiene wird man auch mal gerne gepresst und es heißt, man sei eigentlich Magersüchtig, was natürlich absoluter Blödsinn ist.
      Versuche mehr schöne Dinge zu machen. Dinge, die dir gut tun und die dich gedanklich von dem Thema Essen ablenken. Denn es geht auch darum, wieder die wirkliche Freude am Leben zurückzugewinnen oder aber sie überhaupt zu haben.
      Und sag dir jeden Tag aufs Neue: „Ich kann essen was ich will, nur ich allein entscheide und nicht meine Angst.“ Versuche dich gedanklich davon wegzubekommen, was du alles nicht kannst, sondern trainiere dich dorthin, dass du es kannst.

      Falls du noch Fragen hast, dann stelle sie ruhig.

      Von Herzen liebe Grüße
      Nicole

  8. Hallo,
    Ich bin auf deine Seite gestoßen, da ich selbst seit ca. 11 jahren diese phobie besitze. Bei mir hat es angefangen, nachdem ich Keuchhusten hatte. Früher hab ich nie jemandem davon erzählt, da es mir unsinnig erschien. Es ist jedoch nicht ständig präsent gewesen. Ich hatte auch sehr lange Ruhe. Jedoch lief in den letzten Monaten alles schief und ich merkte plötzlich diese schluckangst wieder. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht also habe ich einfach weiter gegessen. Dann ging es auch immer wieder weg. Aber es kam öfter wieder. Als es dann wieder kam, machte ich mir Gedanken darüber wieso. Dies war ein großer Fehler. Seit 4 Wochen geht das jetzt ununterbrochen so. Da ich mich nicht unterkriegen lassen will, esse ich alles was ich will. Trotz großer Angst. Ich bin nun auch in einer psychiatrischen Klinik. Meine Therapeutin sagt eigentlich nur „wenn du weiterhin alles isst, wird die Angst weniger“. Ich esse ja seit Wochen normal und das wirklich jeden Tag. Aber die Angst, bzw das Leiden wird nicht weniger. Ich weiss nicht was ich gerade an meinem Leben ändern sollte damit sich dieser Knoten wieder löst. Aber wenn man alle Foren liest und betroffene nur schreiben dass das nie mehr weg geht, verschwindet die Hoffnung das es besser wird und man hat nur noch mehr Angst.

    1. Liebe Lissx,
      dass es dich erschreckt und hoffnungslos stimmt, wenn du in Foren liest, dass diese Phobie nicht verschwindet, kann ich sehr gut nachvollziehen, aber ich möchte dir und allen anderen Lesern sagen, dass das nicht stimmt – es ist möglich!

      Ja, es ist mitunter ein langer Weg, benötigt Zeit, aber es ist dennoch möglich!

      Aber gleichzeitig bin ich nicht mit deiner Therapeutin aus der Klinik einer Meinung, dass du einfach nur alles essen musst, und dadurch die Angst weniger wird.

      Meiner Meinung nach ist nicht primär die Nahrung das, wofür die Betroffenen Angst haben, es ist ja ein viel tiefer sitzendes Problem. Die Nahrung, das Essen ist nur ein Symptom, nicht die Ursache.

      ich glaube tatsächlich, dass sich die Therapeuten noch viel zu wenig mit dieser Phobie auskennen, was ja auch für mich der Grund ist – und ich wiederhole mich wahrscheinlich immer wieder aufs Neue- diesen Beitrag geschrieben zu haben, diese Phagophobie öffentlich beschrieben zu haben, bzw meine Geschichte dahinter.

      Aber du hast es ja schon ganz gut beschrieben, dass in den letzten Monaten bei dir alles schief lief und schon war die Phobie schlimmer. Also muss ja ein Zusammenhang bestehen, zwischen dem jeweiligen psychischem Befinden und der Phobie.

      Es ist u.a. das fehlende Vertrauen in sich und seinen Körper. Es ist dieses „mir ist alles zu viel, ich kann nichts mehr ertragen, nichts mehr runterschlucken“
      Daran müsste viel eher therapeutisch gearbeitet werden. Es geht um Stärkung, innere Stabilität, ein daran arbeiten, dass man sich selber beruhigen kann.

      Es ist ja so, dass, wenn man von dieser Schluckangst überrollt wird, dass es sich anfühlt, das eigenen Leben, die eigene Selbstbestimmung, Selbstkontrolle gerät völlig aus den Fugen, ist nicht mehr vorhanden. Dieser existenziell wichtige Vorgang der Nahrungsaufnahme erscheint -oder ist- unmöglich, fast unüberbrückbar- also ist es wie „gerade an der Grenze zur Lebensfähigkeit“. Und das muss bearbeitet werden. Geschaut werden, was ist es, was mich so ausbremst. Wonach schreit meine Seele, wo leidet sie Hunger, was nährt sie nicht. Wie kann ich daran arbeiten, dass meine Seele gefüttert wird, sodass ich nicht weiter ausgehungert durchs Leben laufen muss.

      Es geht um: Wovor habe ich wirklich Angst und welche Nahrung benötige ich wirklich für mich und meine seelische Stabilität, Ausgeglichenheit.

      Ich hoffe, ich konnte dir ein klein wenig helfen mit meiner Antwort.
      Verliere nicht den Mut, nicht die Hoffnung, denn die Phagophobie ist in den Griff zu kriegen, sie kann wieder weggehen.

      Von Herzen liebe Grüße
      Nicole

      1. Ich danke dir für diese Ausführliche Antwort. Dass diese Erkrankung ein Symptom ist, hat meine Therapeutin auch gesagt. Sie meinte ich müsse mich mit dem auseinandersetzen was passiert ist. Ich setze mich damit auseinander. Ich versuche alles. Außerdem esse ich Jeden Tag aufs neue alle Gerichte die mir Angst machen. Wenn ich an Essen denke bekomme ich Angst. Esse ich es aber, dann ist es überhaupt nicht schlimm, da ich merke, dass mein Körper das von allein übernimmt. Ich möchte mich der Angst nicht beugen und mein Essen pürieren etc. Ich esse es einfach egal wie schwer es ist. Jedoch wird die Angst leider nicht weniger. Ich möchte die Hoffnung nicht verlieren, aber es ist wirklich frustrierend wenn sich der Knoten im Hals nicht ansatzweise „löst“. Ich weiß, dass das alles seine Zeit braucht und dass die Angst viel tiefer sitzt.

        1. Liebe Lissx,

          ich finde es unglaublich willensstark von dir, dass du dich der Angst nicht beugen und im Zuge dessen auch deine Nahrung nicht pürieren möchtest. Was ich mittlerweile weiß, ist, dass fast zu 100% aller Betroffene der Phagophobie zuvor schon jahrelang unter diversen Ängsten gelitten haben oder viele Probleme schultern und bewältigen mussten.
          So war es auch bei mir. Ich litt schon Jahrzehnte unter diversen Ängsten, als mich dann die Phobie richtig in die Knie zwang.
          Ich habe viele Therapien hinter mir, die auch alle auf ihre Art hilfreich waren, aber meine Ängste gingen nicht zu 100% weg. Irgendwann bin ich aus meiner psychoanalytischen Therapie entlassen worden mit den Worten: „Sie sind jetzt austherapiert und müssen mit dem restlichen Anteil ihrer Ängste leben.“
          Erst als ich anfing, mich auf spiritueller Ebene zu beschäftigen und zu informieren, mich mit Resonanz und Spiegelung u.a. auseinanderzusetzen, erst ab da begriff ich und meine Ängste sind bis heute zu 98% verschwunden.

          Meine Therapeutin hatte mal etwas sehr gravierendes zu mir gesagt. Sie meinte, dass ich vom Kopf her alles verstanden hätte, worum es bei mir geht, aber dass es noch nicht in mein Gefühl gerutscht wäre. Ich mit dem Verstand arbeite, aber nicht mit meinem innersten Gefühl. Und damit hatte sie damals recht. Ich fragte sie immer, wie ich es denn hinkriegen könnte, wie der Weg ist, worauf sie mir keine wirkliche Antwort geben konnte, oder ich weiß sie heute nicht mehr. Alles was ich weiß, ist, dass ich durch die spirituellen Themen und der Beschäftigung damit, ich es geschafft habe, dass ich es schaffte, nicht nur mit dem Kopf an meine Themen/Ängste zu gehen, sondern auch mit dem Herz, dem Bauch, dem Gefühl.
          Das heißt nun nicht, dass dieser Weg auch für alle anderen der richtige und heilende ist, aber ich möchte es zumindest erwähnen und berichten.

          Die Angst, die Phobie kann uns beherrschen, weil wir es zulassen und dies aus dem Grund, weil wir innerlich nicht gefestigt sind. Dieses muss erstmal erreicht werden.

          Als Beispiel: meine Schluckangst liegt jetzt seit der Heilung 6 Jahre zurück. Als ich mich intensiv wieder mit dem Thema Phago beschäftigt habe un Kontakt zu Betroffenen hatte, merkte ich auf einmal…ups…es gab Momente, wo sich die Phobie wieder melden wollte und ich Situationen hatte, wo ich auf einmal wieder Angst hatte zu schlucken. Das waren aber nur Frequenzen, die ich bewältigen konnte. Allerdings deshalb, weil ich mittlerweile innerlich viel stärker bin, stärker als die Angst, stärker als die Phobie. Sie konnte mich also nicht mehr in ihren Bann ziehen und Herr über mich werden, weil ich es nicht mehr zuließ und ihr trotzte. Dies, weil ich gefestigt bin inzwischen.

          Ich hoffe, es ist verständlich, was ich damit zum Ausruck bringen möchte.

          Dass du die Sorge hast, dass sich dieser Knoten niemals lösen wird, das verstehe ich. Aber der erste Schritt wäre, dass du bitte aufhörst, so zu denken und diesen „Glaubenssatz“ aus deinem Kopf löscht. Stattdessen programmiere dich neu und sag dir jeden Morgen aufs Neue: „Ich schaffe es, ich kann essen, ich entscheide ganz alleine darüber, dass ich essen kann.“ Bringe dich in eine positive Energie und Resonanz.
          Du kannst auch sagen: „Ich alleine habe die Kontrolle über mich und meinen Körper.“
          Anfangen, sich selbst wieder zu vertrauen.

          Liebe Grüße
          Nicole

          1. Ja ich versuche positiv zu Denken, und ich weiß, dass ich es wieder schaffen kann. Ich litt vor 6 Jahren schon unter einer Zwangserkrankung, die ich ebenfalls bewältigen konnte.

            Könntest du eventuell erzählen, welche Techniken du angewendet hast? Du redest von spirituellen Themen etc. Könntest du davon etwas mehr erzählen?

            Ja das Selbstvertrauen spielt eine enorme Rolle. Das habe ich auch durch meine Zwangserkrankung lernen müssen.

            Herzliche Grüße

  9. Liebe Lissx,

    für mich hat jede körperliche Erkrankung auch etwas mit der Seele zu tun, also ganzheitlich.
    Hört man den Schrei er Seele nicht, dann macht sie sich über den Körper bemerkbar.
    Wenn du dir jetzt mal die Symptome der Phagophobie anschaust, dann leiest du -neben der Angst, dich verschlucken zu können- ja auch unter dem Hungergefühl. Da könnte man schauen, wonach hungert dir wirklich, wo bist du verhungert, was fehlt dir an seelischer Nahrung, was macht dich nicht satt.
    Genauso ist es mit der Angst, etwas runterzuschlucken: Es geht nicht mehr rein in den Körper, man kann nichts mehr Schlucken, weil das Faß voll ist.

    Ich habe viel über Resonanzgesetz, Spiegelung gelesen und mich damit beschäftigt. Mit Ursache und Wirkung. Einfach viel gegoogelt.
    Nichts passiert einfach nur so, grundlos.
    Ich hatte weder Verkrampfungen des Kehlkopfes beim Essen, noch Atemprobleme. Bei mir war es einfach so, dass ich nichts mehr aufnehmen konnte, es mir alles zu viel war. Probleme, Sorgen, Ängste, Unwohlsein hinterließen ihre Spuren und mir wurde die Phagophobie geschickt, damit ich anfange hinzuschauen und etwas zu verändern.
    Ich musste mich innerlich wieder festigen, zu mir finden, selbst wieder die Kontrolle über meinen Körper, mein Leben übernehmen.

    Kannst du damit etwas anfangen?

    Liebe Grüße

  10. Ich bin so froh diese Seite gefunden zu haben! Ich dachte ich sei allein mit diesem Problem ..
    Bei mir fing auch alles damit an das ich mich an einem Stück Fleisch verschluckt habe und daraufhin Hyperventiliert habe. Das ist jetzt 10 Jahre her.. dieser Tag veränderte mein ganzes Leben, dieser Tag veränderte mich.. seit diesem Tag an leide ich an Panikattacken und an diesem Schluckproblem…. Echt traurig wenn ich zurück denke.. die schönsten Jahre meines Lebens habe ich durch diese Angst verpasst..
    Ich hab mich eine Zeit lang auch nur von Babynahrung ernährt oder eben das Essen püriert.. aber wenn ich sehr angespannt war ging nicht mal mein eigener Speichel runter ..
    ich verlor auch sehr viel an Gewicht, habe dadurch auch eine Essstörung entwickelt.. Es ist so schlimm wenn man Hunger hat und nicht essen kann.. Wenn man mit Freunden “essen” geht und man irgend eine Ausrede findet wieso man nichts zu essen bestellt oder wieso man mal wieder nicht mit kann.. ich habe mich all die Jahre auch dafür geschämt und niemandem davon erzählt .. ich frage mich gerade wieso? Wieso schäme ich mich dafür ? Ich hatte zwischen durch Phasen wo es besser war aber so ganz weg war es nie .. ich werde nächste Woche zum 4 mal eine Therapie machen und hoffe diesmal erfolgreich zu sein.. es ist echt schwierig weil die Ärzte selbst ratlos sind und sie garnicht wissen wie sie einem helfen können ..
    Ich freue mich das du es überwunden hast und hoffe das wir es alle schaffen werden !!!
    Ganz liebe Grüße
    Virginia

    1. Liebe Virginia,
      vielen Dank für deinen Kommentar und dein Vertrauen, als auch Mut, diesen hier abzugeben.
      10 Jahre…was für eine lange Zeit! Leider habe ich so einen langen Leidensweg häufig in Foren gelesen und es ist keine Seltenheit, dass Phagophobiker sehr lange mit dieser Schluckangst zu tun haben.
      Ich finde es so erschreckend, dass dir bisher keine einzige Therapie geholfen hat und hoffe, dass nun die neue Therapie, die du jetzt beginnst, dich ein Stück weiter bringen wird.
      Zugleich regt eine Frage meine Gedanken an, nämlich die, warum Therapeuten anscheinend immer noch nicht den richtigen Lösungsansatz gefunden zu haben scheinen, mit dieser Art von Phobie umzugehen verstehen. Dieser Umstand ist ja meine Motivation, dass die Phagophobie endlich bekannter wird, sodass es auch angemessene Behandlungswege zukünftig geben wird.
      Was deine Panikattacken angeht, die ich übrigens auch mal hatte, mir aber eine Verhaltenstherapie wirklich gut geholfen hat, wie schaut es da bei dir aus? Auch hier keine wirklichen Verbesserungen im Verlauf einer Therapie?
      Bezüglich der Phago geht es wirklich darum, dass du mental gestärkt werden musst. Du das Vertrauen in dich und deinen Körper wiedererlangst und du quasi dir die Position des „Bestimmers“ über ihn zurück eroberst.
      Wenn du schon so viele Jahre mit der Schluckangst zu kämpfen hast, dann haben sich negatives Gedankenmuster und falsche Glaubenssätze schon so manifestiert bei dir, dass daran gearbeitet werden sollte, dass diese wieder „gerade gerückt“ gehören.
      Vielleicht ist dieser Tipp jetzt von mir hilfreich und weiterbringend für dich, denn ich möchte dich bitten, mal Lissy Götz zu googeln und dir auf youtube Videos von ihr anzuschauen.
      Lissy Götz ist eigentlich Programmiererin, und sie betrachtet das menschliche Gehirn wie eine Computerfestplatte, die neu programmiert gehört, wenn die Psyche dem Körper einen Streich spielt. Sie hat ein Programm entwickelt, was für mich sehr einleuchtend ist und es einen Versuch wert ist, sich darauf einzulassen.
      Lissy Götz hat dieses Programm entwickelt, weil sie selber jahrelang unter Allergien litt und sie hat es geschafft, diese damit wegzubekommen.
      Vielleicht hilft diese Umprogrammierung auch bei der Phagophobie – ich könnte es mir vorstellen.

      Von Herzen liebe Grüße von mir an dich

  11. Hallo Nicoline,

    Seit 2 Jahren habe ich Probleme mit dem Schlucken…nicht die Angst vorm ersticken sondern die Angst nicht Schlucken zu können. Ich habe auch angefangen mit Druck meine Spucke zu schlucken..oft sind meine Gedanken nur dort..habe dadurch einen trockenen Hals…ich kämpfe jeden Tag und esse auch ( was nicht immer leicht ist). Wenn die Gedanken kommen dann versuche ich sie zu akzeptieren und tue alles damit sie nicht lange bleiben..wenn ja dann fällt das schlucken schwer…ich war so ein fröhlicher Mensch…ich weiss das es was mit meinem seelischen problemen zu tun hat..unzufrieden…einiges läuft nicht so wie ich es gern hätte…in der vergangenheit habe ich traumas gehabt..und ich liebe und akzeptiere mich nicht so wie ich bin…ich will diesen kampf gewinnen doch oft weiss ich nicht wie? Kannst du mir Tipps geben?

    1. Liebe Ceyda,

      auch dir möchte ich für dein Vertrauen und Kommentar danken.
      Wenn du schreibst, dass du Angst vor dem Schlucken hast, jedoch nicht befürchtest, ersticken zu können, was genau sind deine Gedanken und Ängste in dem Moment sonst? Also was befürchtest du, was passiert, wenn du schluckst?
      Auch bei dir wird es sicherlich so sein, dass du das Vertrauen in dich und deinen Körper verloren hast und dir und ihm nicht mehr zutraust, einen ganz normalen Vorgang wie das Schlucken hinzubekommen. Also ist es auch bei dir wichtig, dich wieder in diesem Vertrauen zu stärken.
      Es ist der Prozess, des zu vielen Denkens in dem Moment des Schluckvorganges. Deine Gedanken verhindern quasi, dass das Schlucken reibungslos und automatisch ablaufen kann.
      Normalerweise ist es ja so, dass man vorher nicht denkt, wenn man seinen Speichel runterschluckt, sondern es völlig automatisch passiert und man diesen Vorgang eigentlich gar nicht wirklich bewusst mitbekommt.
      Aber leider ist es mit den Ängsten ja so, dass sie völlig irrational daher kommen und Besitz von uns ergreifen. Mit dem Verstand können wir oftmals nicht gegen sie angehen, denn vom Kopf her ist dir ja klar, dass das Schlucken bei dir ja funktioniert, nur deine Angst will dir einreden, dass du es nicht kannst.
      Hast du denn schon mal eine Therapie gemacht, wegen deiner Traumatas zum Beispiel?
      Warum du dieses Schluckproblem hast ist dir ja bewusst, denn du weißt um deine Probleme und dass deine Seele in einem Ungleichgewicht ist. Gibt es Möglichkeiten, Ideen, wie du deine Unzufriedenheit beseitigen kannst? Was benötigst du, um diese aus der Welt zu schaffen?
      Du hast Angst vor dem Schlucken, das bedeutet im übertragenem Sinne, dass du wirklich nichts mehr an Sorgen, Ängsten, Problemen schlucken kannst, dass das Maß voll ist, es nun darum geht, dieses Faß wieder zu leeren. Deine Seele will dir mit der Schluckangst ja sagen, „hey, ich leide, ich brauche Hilfe, aber du hörst nicht auf meine Schreie, also muss ich mich körperlich bemerkbar machen.“
      Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben! Du musst dich in erster Linie um DICH kümmern, dann kommen die anderen. Dir selbst die Erlaubnis geben, dass es in Ordnung ist, dass du was für ich tun darfst, dass du es wert bist, dass du dich gut um dich kümmerst und deine Grenzen erkennst und diese nicht überschreitest.
      Vielleicht wollen deine Traumatas jetzt noch mal angeschaut werden, bearbeitet werden, Beachtung finden. Hast du schon mal überlegt, eine spezielle Traumatherapie zu machen?
      Schreib mir das doch mal bitte.

      Fühl dich gedrückt und liebe Grüße
      Nicole

      1. Liebe Nicole,

        ich danke Dir das du mich angeschrieben hast. Ja ich habe Angst. Angst zu schlucken. Als könnte ich nicht schlucken als hätte ich das schlucken verlernt. Nur wenn ich schon daran denke nur der Gedanke lässt mich verkrampfen. Wollte heute Himbeeren essen diese weichen Dinger, plötzlich befiel mich die Angst und es viel mir schwer zu schlucken. Als könnte ich es nicht. Natürlich herrscht auch die Gefahr zu ersticken aber das Schlucken ist die hauptsächliche Angst. Ich war vor 2 Jahren noch ein lebenslustiger Mensch. Hatte vor fast nichts Angst. Aber was ich nicht konnte war : Nicht NEIN sagen… und hatte keine Zukunftspläne. Dann befiel mich diese Angst die wie eine Klette an mir hängt. Ich habe eine bekannte die ist Yoga Lehrerin Sie hat mir sehr geholfen. Sie hatte sehr starke Panik-Attacken und hat es ohne Therapie besiegt. Mit YOGA und Meditation.Sie hat ein tolles Buch rausgebraucht. Es heißt : Frei von Panikattacken und Flugangst: (M)Ein Weg aus der Angstspirale für alle, die wirklich frei sein wollen. Das Buch und Meditation hat mir sehr geholfen. Doch ich habe mit der Meditation aufgehört. Meine Schuld.. Ich werde wieder anfangen und nochmal das Buch lesen. Du hast recht ich liebe mich nicht genügend. Habe mit fast 40 wieder mit einem Studium angefangen. Verdiene nichts zur Zeit. Hab seit langer Zeit keinen Partner. Mein Umfeld sagt: die zeit wird eng für ein Kind, die Zeit wird eng für eine Partnerschaft. Wann stehst du endlich auf deinen Füssen. Früher war ich die denjenige die immer viel redete. Wurde von Männer ausgenutzt. Ich habe mit Zukunftsängsten gelebt und tue es immer noch. Ich habe auf nichts Lust. Ich habe auch andere Ängste. Verlustängste. Das ich meinen lieben verliere. An eine Traumatherapie habe ich nicht gedacht es fehlt mir auch das Geld. Manchmal will ich auch nichts raus. Nur meine Familie weiß wie es mir geht sonst spiele ich dir nette von neben an. Ich sage mir auch es musste passieren damit ich endlich anfange mich mehr zu lieben. Sorry das es so lang geworden ist.

        1. Liebe Ceyda,

          eigentlich hast du all deine Problematiken gut erkannt und weißt , worum es bei dir geht, woran du an dir arbeiten darfst.
          Die Phobie ist nochmal der Hinweis für dich auf all diese Dinge, du anzuschauen gelten.
          Sie überfällt auch häufig Personen, die alles richtig machen wollen, eventuell auch Perfektionisten sind und es geht um Kontrolle. Und wenn nun dieser Schluckvorgang gestört ist, du es nicht mehr unter Kontrolle hast, dann ist eben Kontrolle auch ein Thema für dich, wie wahrscheinlich für die meisten anderen unter uns auch.
          Entschuldige dich bitte nicht für deinen langen Text, denn genau dafür ist diese Seite u.a. auch da, dass Betroffene sich alles von der Seele schreiben können, denn ich weiß ja selber, dass andere Menschen es nicht nachvollziehen können, unter welcher Belastung und Scham Phagophobiker leiden.

          Traumatherapien gibt es übrigens auch welche, die von der Kasse übernommen werden. Und wenn du von deiner fehlenden Motivation und Unlust erzählst, dann klingt es ja auch schon nach einer Depression.
          Das schlimme ist ja, dass man in einem Teufelskreis drinnen steckt, aus dem es gilt heraus zu kommen, denn das eine zieht das andere nach sich. Der Gedankenstrom muss gestoppt werden, dass deine Konzentration zu sehr auf dem Schlucken gerichtet ist, denn erfahrungsgemäß ist es so, dass , je mehr man sich darauf konzentriert, desto schwieriger wird es.
          Fang wieder an mit der Meditation, wenn es dir so gut getan hat. Es hilft, um ein inneres Gleichgewicht wieder herzustellen, was ich als sehr wichtig empfinde.
          In kleinen Schritten voran kommen ist auch schon sehr viel. Du musst nicht alles auf einmal bewältigen und dich vor allem nicht unter Druck setzten.
          Du bist gut so, wie du bist. Das versuche mal zu verinnerlichen, auch wenn es dir zu Beginn noch schwer fallen mag.

          Von Herzen liebe Grüße
          Nicole

  12. Hi, mein Name ist Ceyda und ich hab das Problem auch

    Eine sehr enge Bekannte hat Jahre lang an Panikattacken gelitten. Sie war alleine und wusste nicht wie sie damit fertig werden soll. Sie hat es geschafft ohne eine Therapie zu besuchen. Sie möchte denjenigen helfen die auch aus diesem Teufelskreis raus wollen. Sie selbst ist Yoga Lehrerin. Sie hat bis jetzt sehr wenig Werbung gemacht weil es ihr nicht um das Geld geht sondern Sie möchte helfen.

    Wenn ihr wollt könnt ihr es auf Amazon finden:

    https://www.amazon.de/Frei-von-Panikattacken-Flugangst-Angstspirale/dp/3000592903/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=monika+Tugutlu&qid=1572819111&sr=8-1#customerReviews

  13. Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Wie ein Wunder bin ich auf diesen Beitrag gestoßen. Ich leide seit Ende Februar an einer extremen Essstörung:(. Ich bin 31 Jahre männlich und habe einen BMI von 14,2. Ich habe angst zu essen, weil ich immer das Gefuhl habe, etwas bleibt stecken oder kommt beim aufstoßen hoch, es ist der größte Alptraum meines Lebens. Die größte Phobie, die sich dahinter versteckt ist, das ich seit meiner Kindheit eine Todesangst vom Erbrechen habe :(. Ich leide so sehr und habe Angst durch diesen schlimmen Zustand zusterben. Die letzte feste Nahrung nahm ich ende Februar zu mir. 24 std am Tag bin ich mit meinen Gedanken mit all den Symptomen beschäftigt. Ich kann manchmal nicht schlucken, dann steckt die Luft im Hals fest, manchmal Angst vom eigenen Speichel, Luft in der Brust, im Darm, im Hals und im Magen:( immer das Gefühl etwas kommt gleich hoch…. Verdauungsprobleme, Schwächeanfalle und wirklich unglaublich unruhig weil ich so einen riesen großen Hunger habe. Ich Kämpfe mich ab und an mit Fresubin durch, aber ich möchte wieder kauen, essen, schlucken, genießen oder diese Symptome:(. Tests wie, Magenspieglung, Blutabnahme, Allergietest usw. es kam nichts bei raus. Ich bin in psychologischer Behandlung und gehe bald in die stationäre Klinik für Essstörung, die behaupten dort, das die Besserung nur durch das zwingen von essen folgt, aber keiner versteht, das es nicht ums essen geht, sondern die Beschwerden und dem Gefühl danach. Liebe Frau Morgenstern, auch ich kann neben einer bestimmen Person mehr Fresubin trinken, als wenn ich alleine wäre. Ich bin am Ende meines Lebens und würde mich über wirkliche jegliche Unterstützung freuen. Gerne würde ich mich auch über ein Telefonat mit Ihnen freuen.

  14. Hallo zusammen,
    auch ich bin sehr froh, auf diese Seite gestoßen zu sein und zu lesen, dass ich nicht alleine mit der Phagophobie bin. Ich bin 32 Jahre alt und leide mittlerweile seit 4,5 Jahren an der Krankheit. Bei mir hat sich das Ganze zusammen mit Depression und einer Angststörung leise angeschlichen. Zu Beginn der Krankheit konnte ich nur auf der Arbeit nicht mehr „normal“ essen. Ich brauchte plötzlich für jeden Bissen 2-3 Anläufe um ihn herunterzuschlucken, doch hatte ich zu dieser Zeit noch das Gefühl die Kontrolle zu haben. Denn obwohl ich Schwierigkeiten mit dem Schlucken hatte, habe ich es ja noch irgendwie hinbekommen. Dann kam ein Abend im Juni 2015, an den ich mich auch noch sehr genau erinnern kann und der mein Leben bis heute sehr verändert hat. Ich hatte mir nachts auf dem Rückweg einer Feier noch einen Cheeseburger am Drive-Schalter eines FastFoodRestaurants geholt und mich dann während der Autofahrt an einem Bissen verschluckt. Es war noch nichtmal ein dramatisches Verschlucken – ein Verschlucken, wie es mir vorher schon ab und zu passiert ist. Aber seit diesem Tag ging nichts mehr. Die Angst, dass das Essen im Hals stecken bleiben oder sogar in die Luftröhre gelangen könnte, macht es mir seitdem unmöglich „normal“ zu essen. In der schlimmsten Zeit hatte ich auch große Probleme damit nur meinen Speichel zu schlucken. Ich habe mich monatelang nur von Suppen und Kaloriendrinks ernährt, weil nichts anderes mehr ging. Und selbst das stellte mich vor eine große Herausforderung. Mittlerweile kann ich zwar wieder vieles essen, aber nur sehr sehr langsam. Ich kaue die kleinsten Bissen so lange bis sie eine speichelähnliche Konsistenz haben und ich das Gefühl habe, dass so beim Schlucken nicht viel passieren kann. Dazu ist Essen für mich überhaupt nur noch in vertrauter Umgebung möglich, was mich in meinem Leben sehr einschränkt. Ärztetechnisch habe ich auch schon einiges hinter mir. Sämtliche körperliche Untersuchungen blieben ohne Befund. Auch eine logopädische Behandlung hat keine Besserung gebracht. Ich war zwei Jahre in tiefenpsychologischer Behandlung, was mir im Hinblick auf die Depression und die Angststörung viel gebracht hat, doch ist das Essen immer noch ein großes Problem. Dass meine Psyche mir mit der Phagophobie etwas mitteilen möchte, hat mir meine Therapeutin auch gesagt, doch leider habe ich bis heute nicht herausgefunden was wirklich dahinter steckt.
    Ich bin sehr froh und erleichtert zu lesen, dass man die Phobie „besiegen“ kann. Das gibt mir Hoffnung und ich würde mich sehr freuen, wenn jemand, der auch betroffen ist, Lust hätte sich mal auszutauschen. Denn ich habe oft das Gefühl, dass es für Menschen, die nicht betroffen sind, unheimlich schwierig ist nachzuvollziehen, wie anstrengend das alles für uns ist. Gibt es vielleicht sogar jemanden der bereits Erfahrungen mit der Praxis Dr. Weiss hat?

    Liebe Grüße
    Ina

    1. Hallo Ina, Dein Kommentar ist schon ziemlich lange her, aber ich wollte trotzdem einmal schreiben. Ich habe erst heute dieses Blog gefunden und bin selbst betroffen. Außerdem habe ich Erfahrung bzgl. der Praxis von Dr. Weiss.

      Liebe Grüße Christin!

  15. Liebe Nicole,
    Was du schreibst geht mir Grade sehr nahe und gibt mir sehr zu denken. Ich habe seit ca einem Monat mit fast identischen Schluckbeschwerden zu kämpfen, der einzige Unterschied ist, dass bei mir die Angst mich von den Schluckbeschwerden erbrechen im Vordergrund steht und nicht die Angst, mich zu verschlucken oder gar zu ersticken. Ich habe alleine in diesem Monat etwa 6 Kilo abgenommen, die letzte Woche habe ich eigentlich nichts mehr gegessen bis auf ein paar Bananen. Ich bin seit dieser Woche in einer Psychiatrie, aber anstatt Hilfe bekomme ich hier nur kontraproduktive Aussagen, ich solle einfach Mal was essen. Die Sachen die ich im Internet gefunden habe geben mir wenig Hoffnung, da die meisten sehr lange unter diesen Beschwerden leiden und ich keinen Spielraum mehr mit meinem Gesicht habe. Ich bekomme schon Fresubin damit ich am Tag wenigstens auf ein paar Kalorien komme. Ohne das Fresubin komme ich nur auf ca 300 und das ausschließlich mit Bananen und Schokolade, was du ja auch beschrieben hast. Ich bin sehr verzweifelt und würde mich gerne austauschen, falls du daran Interesse hast. Ich würde mich freuen von dir zu hören!

    Liebe Grüße, Lynn

    1. Liebe Lynn,

      deine Angst, dich Erbrechen zu müssen unterscheidet sich zwar von der klassischen Phagobhobie, aber ich versuche dennoch, dir hoffentlich ein paar hilfreiche Antworten zu geben.
      Im Übrigen habe ich in der letzten Zeit schon öfter von Betroffenen erfahren, dass sie genau wie du unter dieser Angst leiden und deshalb so gut wie gar nicht mehr essen können – dieses Problem betrifft also viel mehr Personen, als du vielleicht denken magst.
      Dass die Therapeuten zu dir sagen, dass du einfach essen sollst…sicherlich entspricht das der sogenannten Konfrontationstherapie, aber meine persönliche Einstellung hierzu ist, dass dennoch zuvor der Blick darauf gerichtet sein sollte, warum du diese Angst hast. Zugleich zeigt es mir mal wieder, dass anscheinend noch nicht der wirkliche Therapieansatz gefunden zu sein scheint, der für Menschen wie dich -und auch alle anderen Phagophobie-Betroffene – hilfreich und Lösungsorientiert ist.
      Ich betrachte alles aus einer ganzheitlichen Sicht, denn wenn man Angst vor dem Essen hat, egal aus welchen Gründen, dann geht es um Nahrung. Man fühlt sich nicht genährt genug, hungert nach etwas, etwas stößt einem übel auf, es wird einem schlecht, es geht nichts mehr rein.
      Jede Krankheit die wir bekommen hat etwas mit unsere Seele zu tun, mit dem, was wir erlebt haben und wie wir leben. Was denken wir über uns, die anderen, das Leben ansich, was belastet uns. Darauf muss geschaut werden, denn die Symptome einer Krankheit sind lediglich der Hinweis darauf, was das eigentliche Problem im Leben ist.
      Zudem geht es um das Vertrauen, welches man in sich, das Leben, in andere verloren hat. Und es geht um das Kümmern, die Selbstsorge, zu der man gerade nicht mehr in der Lage ist.
      Was im deinem Leben hat dir die Kraft genommen essen zu können? Was liegt dir noch so schwer im Magen, dass du dich übergeben könntest? Versuche bitte, da mal hineinzuspüren, denn diese Gechichte/n wollen nochmal angeschaut, gefühlt und dadurch in die Heilung gehen.
      Dein Körper ist durchaus in der Lage, essen zu können, es ist deine Seele die streikt, die hunger hat, der übel ist, die verkümmert ist und möchte, dass sie wahrgenommen wird. Nur deshalb ist es so, dass du solch eine Angst hast, dass du dich erbrechen könntest und dadurch dem Essen aus dem Weg gehst, nur um nicht in solch eine Situation kommen zu müssen.
      Und es geht um Kontrolle. Bist du eher ein Mensch, der immer gerne alles unter Kontrolle haben möchte, diese nicht abgeben kannst?
      Man kann sich aktuell, oder vielleicht schon länger, nicht mehr auf das Leben einlassen und man möchte gesehen werden, wirklich in seiner Not gesehen werden.
      Ich empfehle dir -und allen anderen- bitte mal Robert Betz zu googeln und sich bei youtube Meditationen oder auch Beiträge anzuschauen, denn seine Sicht auf das Leben und wie wir alle darauf reagieren ist sehr hilfreich, spannend und es ist so, als wenn das berühmte „Licht auf geht“.
      Es geht darum, was dir deine Krankheit, dein Problem, deine Seele, eigentlich sagen möchte. Nur deshalb kommen diese Symptome, weil sie dich auf etwas hinweisen möchten, was in die Heilung gehen möchte.
      Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen fürs erste.

      Fühl dich von Herzen gedrückt
      Liebe Grüße, nicole

  16. Hallo Alle,
    ich bin ebenfalls sehr froh auf diese Seite gestoßen zu sein! Es tut gut zu lesen, dass man nicht alleine ist. Ich leide schon mehr als die Hälfte meines Lebens an dieser grässlichen Phagophobie, ausgelöst durch ein schlimmes Erstickungs-Erlebnis mit 15, ich habe mein Leben schon an mir vorbeiziehen gesehen. Heute bin ich fast 33. In den letzten 2 Jahren ist es richtig extrem geworden. Ich habe schon sooo vieles versucht und durchgemacht. Erschwerend kommt hinzu, dass ich auch eine Generalisierte Angststörung habe und mir um jeden, der mir wichtig ist, Sorgen mache. Gerade jetzt in dieser dunklen Jahreszeit ist es besonders schlimm. Ich fühle mich ununterbrochen unter „Strom“, habe so eine Unruhe in mir, Herzrasen, Todesangst. Ans Essen ist nicht zu denken, aber man muss doch. So schlimm war es schon lange nicht mehr und macht mich derzeit nur noch fertig, ich weiß nichts mit mir anzufangen. Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen!

  17. Hallo Alle,
    ich bin ebenfalls sehr froh auf diese Seite gestoßen zu sein! Es tut gut zu lesen, dass man nicht alleine ist. Ich leide schon mehr als die Hälfte meines Lebens an dieser grässlichen Phagophobie, ausgelöst durch ein schlimmes Erstickungs-Erlebnis mit 15, ich habe mein Leben schon an mir vorbeiziehen gesehen. Heute bin ich fast 33. In den letzten 2 Jahren ist es richtig extrem geworden. Ich habe schon sooo vieles versucht und durchgemacht. Erschwerend kommt hinzu, dass ich auch eine Generalisierte Angststörung habe und mir um jeden, der mir wichtig ist, Sorgen mache. Gerade jetzt in dieser dunklen Jahreszeit ist es besonders schlimm. Ich fühle mich ununterbrochen unter „Strom“, habe so eine Unruhe in mir, Herzrasen, Todesangst. Ans Essen ist nicht zu denken, aber man muss doch. So schlimm war es schon lange nicht mehr und macht mich derzeit nur noch fertig, ich weiß nichts mit mir anzufangen. Ich hoffe ich habe niemanden verschreckt und würde mich sehr über einen Austausch freuen! 🙂

    1. Liebe Lena,

      leider hatte ich die letzten Wochen so viel um die Ohren, dass ich noch gar nicht zum Antworten kam.

      Vielen Dank, dass du deine Geschichte hier mit allen teilst. Gerade diese Art der Phobie ist eine, mit der sich fast alle Betroffenen sehr alleine fühlen – ich kenne das nur zu gut.
      Aber lass dir -und allen anderen auch- gesagt sein, dass es weit mehr Phagophobiker gibt, als man denken mag.
      Viele schreiben mich auch in einer privaten Email an und ich bemühe mich, jedem gerecht werden zu können. Mal gelingt es mir mehr, mal weniger.
      Dennoch werde ich weiter dafür kämpfen, dass die Phagophobie eine größere Lobby bekommt, damit allen eine schnellere Hilfe zukommen kann.

      Nun ist seit deinem Kommentar ja schon ein ganzer Monat rum. Wie geht es dir dieser Tage?

      Ich biete auch jedem ein Telefonat mit mir an, weil ich finde, in einem persönlichem Gespräch lässt sich vieles leichter besprechen.
      Schreib mir gerne eine Email, wenn du das Bedürfnis danach hast.

      Von Herzen liebe Grüße
      Nicole

  18. Ich bin ebenso sehr froh diese Seite gefunden zu haben!
    Ich bin 1962 geboren, bin glücklich verheiratet und wir haben zwei Kinder und zwei Enkelkinder. Das erste mal konnte ich mit Anfang 20 auf Hochzeitsfeier auf einmal nicht mehr weiter essen. Langsam schlich sich die Schluckangst in mein Leben und in das Leben meiner Familie. Panikattacken wurden in Geschäften und Räumen mit anderen Menschen ausgelöst.
    Diese habe ich mit einer Konfrontationstherapie besiegt. Aussagen von Ärzten waren eher nicht hilfreich. Zwei Psychotherapien sowie Behandlungen bei Heilpraktikern und mehreren Heilern haben nichts geändert. Mein Gewicht war vor beginn der Schluckangst bei 103 kg bei einer Größe von 183cm und ist dann einmal bis 66kg nach unten. Konnte keine Spucke mehr schlucken, so dass unsere Hausärztin eine Magensonde vorschlug. Das war der Tiefpunkt etwa vor 10 Jahren. Morgens kann, muss ich die meisten Kalorien zu mir nehmen, verschiedene Öl und Gemüsesäfte. Ich kann so mein Gewicht von 75-80kg halten. Über den Tag und Abends geht fast nichts. Ich habe lange Zeit andere Angehörige nichts davon erzählt, bis ich die Familie meiner Frau und meinen Arbeitskollegen meine Schluckstörung erzählt habe. Ich immer versucht, dass es keiner merkt. Es war schrecklich. Heute versuche ich an Einladungen vorbei zu kommen und bei Menschen die mich verstehen könnten, erzähle ich mein Problem, esse nicht mit und würde auch am liebsten nichts trinken. Seit über einem Jahr mache ich eine Hypnosetherapie. Eine wesentliche Besserung stellt sich nicht ein. Dies Seite gibt mir wieder Hoffnung wieder normal essen zu können. Danke und ganz liebe Grüße!

    1. Lieber Hans-Joachim,

      es berührt mich sehr, dass du schon so viele Jahre mit der Phagophobie zu Kämpfen hast und ich danke dir recht herzlich für deinen Beitrag.
      Auch dir biete ich an, dass wir gerne mal telefonieren können, denn ich weiß ja selber auch, dass es entlastend und hilfreich ist, wenn man mit Menschen spricht, die das selbe durchmachen oder durchgemacht haben.

      Ich kann mich nur wiederholen, aber ich wünsche mir eine größere Lobby für diese Form der Angststörung, denn irgendwie habe ich die Vermutung, dass die Therapeuten und Ärzte alle nicht wirklich wissen, wie sie ansetzen sollen.

      Es geht darum, dass man wieder Vertrauen in sich und seinen Körper findet.

      Ich möchte jetzt gerne bei youtube aktiv werden und auch dort Tipps geben, meine Gedanken zu dieser Phobie äußern, was ich denke, was sie uns eigentlich sagen möchte.

      Schreib mir gerne eine Mail, falls du sprechen möchtest.

      Von Herzen
      Liebe Grüße, Nicole

  19. Liebe Nicole
    Auch ich leide unter dieser Schluckangst.
    Seit August habe ich Angst beim Essen zu ersticken. Ich habe mich an einem kleinen Stück Fleisch verschluckt und seitdem habe ich Angst vor dem Essen. Ich war schon in einer stationären Klinik, aber es wurde leider nicht viel besser. Ich muß alles zu Brei kauen und dann versuche ich es zu schlucken. Ich denke den ganzen Tag nur an das Essen und das macht mir sehr viel Angst. Werde ich diese Blockade jemals überwinden können?
    Ich habe generell viele Ängste, vor Krankheiten, Verluste, und vor dem Tod.
    Zur Zeit bin ich arbeitsunfähig, was mir auch Angst macht. Den Arbeitsplatz zu verlieren…….
    Aber ich kann nicht in Gegenwart von anderen essen.
    Und die Schlafprobleme belasten mich auch sehr, ich schlafe sehr schlecht ein und wache fast stündlich auf. Jede Nacht……
    Dieser Schlafmangel und die schlechte Ernährung schwächen mich sehr. Dadurch verlor ich auch an Lebensfreude und Lebensqualität.
    Und doch ist da ein kleines Stück Hoffnung und Glauben in mir.
    Ich möchte wieder mein „altes“ Leben zurück haben. Ich kann alles essen, es ist nur diese Angst in meinem Kopf!!
    Das sage ich mir jeden Tag!
    Und ich glaube daran, ganz fest!!

    Wir sind nicht alleine……..

    Liebe Grüße Monika

    1. Liebe Monika,

      nein, wie sind nicht alleine, denn es gibt soo viele Menschen, die an dieser Phobie erkrankt sind.

      Ich vermute sehr stark, dass bei dir alles zusammenhängt, ein Gesamtpaket ist.

      Gerne biete ich auch dir ein Telefonat an, schick mir gerne eine Email Nachricht

      Fühl dich umarmt
      Nicole

  20. Hallo Nicolina,
    Auch ich leide unter dieser Schluckangst. Ähnlich wie bei dir, hat alles damit angefangen, dass ich mich verschluckt habe: ich war alleine mit meinem 14 Monate alten Sohn zu Hause, als ich eine Vitaminkapsel einnahm. Ich trank Wasser dazu und bekam plötzlich einen heftigen Hustenanfall. Ich bekam Panik. Ich wusste gar nicht, ob ich mich am Wasser oder an der Kapsel verschluckt habe. Irgendwann musste ich mich ergeben. Danach gings mir besser.
    Dieses Ereignis hat sich allerdings so in mein Gedächtnis gebrannt, dass ich panische Angst habe mich beim Essen zu verschlucken. Ich habe seit dem leider auch Halsschmerzen.
    Das Essen fällt mir leider auch sehr schwer seit diesem Ereignis. Auch wenn ich mir im Nachhinein fast sicher bin, dass ich mich am Wasser verschluckt habe, kann ich das ganze einfach nicht vergessen.
    Gestern konnte ich den ganzen Tag fast nichts essen. Ich bin am Verzweifeln 🙁

    1. Liebe Petra,

      ich kann dir gerne anbieten, dass wir telefonieren, denn ich schaffe es gerade nicht, dass ich so fix schriftlich antworten kann.
      Am Telefon geht es einfach derzeit effektiver.

      Meine Nummer findest du in den Kontaktdaten

      Falls du nicht sprechen magst, dann versuche ich so schnell es geht auf deinen Text zu antworten.

      Von Herzen liebe Grüße
      Nicole

      1. Hallo liebe Nicole,
        ich möchte mich herzlichst für das liebe Telefongespräch bei dir bedanken, das wir vor ca. zwei Wochen geführt haben. Seitdem gibt es gute und schlechte Tage. Ich versuche, auch wenn es mir schwer fällt, alle Tage genug zu essen. Ich merke aber leider, dass das Schlucken bei mir nicht von alleine funktioniert. Ich kaue ewig an einem Bissen herum, bis ich ihn herunterschlucke. Ich denke, wenn ich auf andere Gedanken kommen würde, ginge das Schlucken leichter und irgendwann wieder von selbst. Zur Zeit ist es recht schwer auf andere Gedanken zu kommen… Ich lebe in Italien und zur Zeit dürfen wir das Haus ja nur in dringenden Fällen verlassen, keine sozialen Kontakte pflegen. Es ist schlimm… Man hockt zu Hause und kann sich den ganzen Tag mit den eigenen Ängsten quälen.
        Ich hoffe dieser Alptraum hat bald ein Ende.
        Ich wünsche dir alles Gute
        Petra

    1. Hallo Sina,

      ja, die Seite ist noch aktiv, aber ich komme mit dem Schreiben gerade nicht so hinterher.

      Magst du erzählen, oder wie kann ich dir helfen?

      Liebe Grüße
      Nicole

  21. Hallo zusammen . Mir kommen die Tränen wenn ich deinen Post lese , ich erkenne mich so wieder und habe sogar erst gedacht ich hätte den Text geschrieben . Wahnsinn wieviele darunter leiden . Ich habe das Problem seit 4 Jahren und es ist einfach nur schrecklich . Ich habe eine Klinik gefunden die sich viel versprechend anhört . Je nachdem wo ihr herkommt , könnte es evtl. helfen . https://www.helios-gesundheit.de/kliniken/duisburg/unser-angebot/unsere-fachbereiche/psychosomatische-medizin-und-psychotherapie-mar/schluckangst/ Liebe Grüße Jacky

  22. Hallo,
    Ich habe es selbe problem seit 1 jahr…..
    Ich verschluckte mich damals an meinen tabletten gegen schmerzen. Ich muss dazu sagen ich bin rheumatiker und esse bzw ass buchstäblich meine medis…
    Bis an diesem einen tag an dem ich fast an meiner tablette erstickt bin….. mein Partner dachte noch ich würde Schauspielern bis ich ihm sagte ich kann nicht atmen mir wird schwarz vor augen hilf mir!…

    Erst dann half er mir und bekahm sie zum Glück raus….. seit dem konnte ich keine Tabletten mehr nehmen nichtmal mit mühe…. ich hab nun sp einen zwang, dass ich sie auflösen muss und lieber den ekelerregenden geschmack ertrage als zu ersticken….. seit neuem kann ich selbst nicht mal mehr reis oder krümmeliges essen…. denn ich muss mich so intensiv darauf konzentrieren fas es klein ist weil ich selbdt dann mich noch ab un zu verschlucke….. es bedrängt mich und keiner versteht es… ich will endlich wieder normal essen können…. es belastet mich sehr alles breiig zu kauen….

  23. Danke für diese Seite !
    Ich bin jetzt 21, und auch wenn meine Symptome nicht ganz so ausgeprägt sind, wie ich bei anderen hier lesen kann, würde ich sagen, dass ich seit ich 6 oder 7 bin an einer Phagophobie leide.
    Hauptauslöser war ein viel zu großes Bonbon an dem ich mich verschluckt habe. Ich bin dann vom Wohnzimmer schnell zu meinen Eltern in die Küche gerannt, die mit Wasser und Brot geholfen haben, und musste furchtbar weinen, nachdem es wieder herausgeflutscht war. Von da an begleitete mich die ständige Angst mich wieder zu verschlucken. Meine Mutter saß manchmal drei Stunden am Stück neben mir um mich dazu zu ermutigen, eine Mahlzeit zu essen. Um auch nur ein mal zu schlucken musste ich all meinen Mut zusammennehmen. Meistens kaute ich so lange, bis ich alles zu einem geschmacklosen Brei vermengt hatte, und das Schlucken noch unmöglicher wurde. Das ganze ging über Monate. Mit den Jahren hat sich mein Essverhalten wieder dem von „normalen“ Menschen angenähert. Die Angst vor dem Verschlucken und das nicht schnell essen können, weil ich mir den natürlichen Schluckreflex regelrecht abtrainiert habe, ist aber immernoch da. Das resultiert darin, dass ich einfach ungewöhnlich langsam esse und beim gemeinsamen Essen alle auf mich warten müssen oder denken dass es mir nicht schmeckt, wenn sie mich nicht gut kennen. Es ist super unangenehm. Außerdem habe ich auch das Gefühl, dass ich dieses ganze leckere Essen einfach herzhaft in großen Mengen schlucken und mehr genießen möchte, aber mein Körper macht es mir schwer.
    Ich kann im Allgemeinen sagen, dass ich immer etwas anfälliger für Ängste war als andere. Trotzdem habe ich mich immer gefragt, wie ich wegen so einem einmaligen Vorfall, den viele andere Kinder längst wieder vergessen hätten, eine Störung entwickeln konnte, die jetzt noch besteht. Und ja, vielleicht waren es auch bei mir zu viele Jahre des psychologischen Runterschluckens, die die störung begünstigt haben, weil ich mich vor Menschen immer verstellt habe und schwer meine Meinung sagen oder einfach ich sein konnte. Schon als Kind. Erst als junge Erwachsene habe ich da richtige Fortschritte machen können.
    Lange habe ich mein Problem hingenommen. Aber jetzt habe ich endgültig die Nase voll und will etwas tun. Meinen Schluckreflex trainieren und psychische Blockaden lösen. Erschwert wird das ganze vielleicht noch dadurch, dass ich mich, da das ganze schon früh passiert ist, an keinen Normalzustand erinnere, zu dem ich zurückkehren kann.
    Ich werde trotzdem alles geben !
    Vielen vielen Dank für diese Community, die mir zeigt, dass wir alle diesen Weg gemeinsam gehen können.
    Ihr könnt es schaffen !
    Und es muss darüber geredet werden !

  24. Hallo Alle,
    Jacky, vielen vielen Dank für den Link zu der Helios-Klinik in Duisburg. Das wäre sogar in meiner Nähe! Ich wünschte ich hätte hier eher nach Updates geguckt. Wie viele Menschen sich seit meinem Beitrag Ende Dez. 2019 noch gemeldet haben, Wahnsinn!
    Ich melde mich gerade, weil es einfach nur noch bergab geht. Die Phagophobie hat mich komplett vereinnahmt. Ich arbeite nach wie vor Vollzeit und habe soo extremst viel Stress, dass ich nicht weiß wo mir der Kopf steht. Beruflich als auch privat. Mir schnürt es nur noch die Kehle zu. Ich kriege gar nichts mehr herunter. Selbst Kartoffelbrei und Joghurt bleiben mir mittlerweile im Halse stecken und verursachen grässliche Panik und mir wird übel.
    Ich war letzte Woche beim HNO wg. dieser lästigen andauernden Schluckstörungen, Kloß im Hals, dauernd bleibt was hängen. Ich hatte schon Panik vor Kehlkopf/Speiseröhrenkrebs. Er hat in die Speiseröhre runter geguckt. Da sei wohl nichts. Aber ich hätte schon ordentlich „lymphatisches Gewebe“ hinten im Rachen, welches als störend empfunden werden kann. Und ich merke und sehe ja auch, dass sich dort Essen festsetzt und mich wahnsinnig macht!!! Am Ende sagte der HNO-Arzt nur ich solle doch „einfach in ein Brötchen reinbeißen und essen“.
    Ich weiß nicht wie es soweit kommen konnte. Bis vor ca. 2 Jahren konnte ich noch einigermaßen Brot und ab und zu was Festeres essen. Dann ging es immer mehr bergab. Ich habe übermorgen einen Termin bei meiner Hausärztin. Ich hätte am liebsten eine Magensonde. Hat irgendwer Erfahrung damit? Am liebsten wäre mir Fresubin auf Rezept. Hab das in der Vergangenheit schon mehrmals versucht, aber keine Chance. Wenn ich wüsste ich bekomme das für eine bestimmte Zeit, sodass ich einfach nur etwas zu Kräften komme, dann würde mir das schon enorm helfen und mich beruhigen.
    Ich weiß schon gar nicht mehr wie es ist normal zu essen. Leide schon so viele Jahre an dieser schrecklichen Phobie und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen sie jemals loszuwerden :´(

  25. Hallo Nicole …ich habe Dich gerade bei *Domian gehört und sogleich Deine Geschichte hier ausführlich gelesen.
    Hut ab, dass Du das geschafft hast.
    Bleib stark…
    Grüssle Jane

    1. Hallo Jane,

      ich danke dir für deinen Kommentar und dass du dir so schnell meine Geschichte durchgelesen hast.
      Ich bin mittlerweile stark, aber ich wünsche es mir für all die anderen Betroffenen dieser Phobie auch, das war auch der Grund, warum ich mich bei Domian gemeldet habe, eben um die Phagophobie bekannter zu machen. Leider war die Zeit zu kurz und ich konnte wesentliche Dinge nicht ansprechen.

      Herzliche Grüße
      Nicole

  26. Hallo.
    Ich habe damit seit 2004 zutun. Es ging nichts mehr runter. Im Krankenhaus fanden sie Magengeschwüre aber sagten das es damit nichts zutun haben konnte. Ich hatte viele Kilos verloren. Nach 6 Monaten ging es wieder nicht alles konnte ich essen aber schon viel mehr. 2014 bekam ich das dann wieder nichts ging ausser schoki, Püree, trinken. Das war 3 Jahre lang so…. ich ging 2017 zur akupunktur und es half mir sehr gut. Seit Anfang des Jahres ist es wieder da. Dieses mal schlimmer. In meinen Hals pickst es und es fühlt sich so an das immer was stecken bleibt. Manchmal ist das Gefühl stundenlang. Man hat nur noch Angst.

    1. Liebe Stefanie,

      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Bist du denn derzeit in Behandlung?
      Seit 2004 ist eine lange Zeit, auch wenn es Unterbrechungen zwischendurch gab.
      Ist denn bei dir Anfang 2019 etwas gravierendes passiert, was der Auslöser für die Rückkehr der Phagophobie sein könnte?
      Falls du es nicht so gerne öffentlich schreiben möchtest, dann kannst du mich gerne auch per Mail kontaktieren.

      Liebe Grüße
      Nicole

  27. Hallo ich glaube ich leide auch an dieser Krankheit:(

    Beim Frühstück bei meiner Schwägerin ist mir etwas Brot einfach in den Rachen hinten gerutscht und ich bin in Panik verfallen habe gedacht ich ersticke aber ich bin mir bis heute nicht sicher ob es hätte anders laufen können. Konnte aber schreien und reden. Habe mir die Finger 2 mal reingesteckt in den Hals und dann kam das kleine Stückchen raus. War beim Arzt auch und habe.mir eine richtige Wunde zugesetzt.
    Ich konnte aber danach normal essen 2 bis 3 Wochen lang und dann fing es immer wieder an das ich Panik während ich was as bekam. Ich habe meinen Sohn weiterhin gestillt. Habe seit Mai fast 14 Kilo verloren. Meine schilddrüse sei momentan entzündet (Überfunktion. Ich hatte eine Magenspiegelung, meine Speiseröhre sei momentan leicht entzündet. Wasser trinken tue ich immer vorsichtig und ich pürriere mir mein Essen aber bekomme es selten runter. Habe 2 Kinder und die halten mich auf Trab. Ich habe aber auch kaum Appetit.

    Ich hoffe für alle das wir wieder gesund werden , ich sehne mich auch wieder normal zu essen .

  28. Hallo, danke fürs Teilen! Ich habe, sagen wir, leichte Schluckangst. Und zwar meist wenn ich mich gestresst fühle, insbesondere wenn ich auf der Arbeit mit vielen Menschen an einem Tisch sitze. Ich bin als Betreuer in der Sozialpsychiatrie tätig (wie passend). z.b. wenn ich einen Schluck Kaffee/Wasser in den Mund nehme dann bin ich blockiert diesen einfach (automatisch) runter zu schlucken, und halte alles im Mund. Das stresst mich dann, insbesondere weil ich denke es würde den anderen auffallen (soziale Angst). Nach einem Moment überwinde ich dies dann und ich kann’s runter schlucken (zum Glück). Ich habe auch im Leben ‚mein Päckchen zu tragen‘ aber mittlerweile mit 41 ist es alles erträglich geworden. Bin Hsp, hatte stets Ängste/Depressionen, als Jugendlicher Drogenmissbrauch, bin auch homosexuell und wie sich herausgestellt hat auch ein überlebender Zwilling! (was auch viel erklärt). Aber mittlerweile denke und fühle ich dass alles so ganz ok ist und ich das so akzeptiere wie es ist 🙂 Lg an Alle

  29. Hallo liebe Leidenden!

    Ich bin zufällig auf eure Seite gestoßen, da ich seit ein paar Monaten das Problem habe, immer öfter das Gefühl zu habe, mich an meiner Nahrung zu verschlucken.
    Außerdem hab ich sehr oft das Gefühl, dass etwas stecken geblieben ist und versuche es abzuhusten oder mit Wasser runterzuspülen. Das dies ein psychisches Problem ist war mir sehr schnell klar (ich bin 35 Jahre alt und kerngesund, hab aber immer wieder in meinem Leben Angst-Episoden aufgrund von Stress die immer in gesundheitliche Probleme übergehen wie zB. Tinnitus, Herzrhythmusstörungen etc, und steigere mich dann hinein).
    Nun hatte ich eine schwere Kehlkopfentzündung mit anschließender Rachenentzündung wobei alles so angeschwollen war und schmerzte , dass ich für eine Woche absolut nichts essen konnte, weil ich schon ohne Nahrung im Hals das Gefühl hatte zu ersticken… Es fällt mir zwei Wochen nachdem ich wieder gesund bin noch immer schwer, feste Nahrung zu essen und halte deswegen die Portionen klein und versuche alles immer mit Kartoffelbrei oder viel Saucen einfacher zu machen.

    Was mir aber in der Zeit sehr geholfen hat, und ich hoffe damit kann ich euch auch helfen und zumindest die Auswirkungen dieser Phobie lindern, waren selbst hergestellte Trinkshakes, die ich schon seit 15 Jahren täglich 2 mal zu mir nehme. Ich hab damit angefangen weil ich generell nicht viel esse, ich aber Muskelmasse aufbauen wollte. Ich decke seit damals meinen halben Kalorienbedarf damit und konnte ein gutes Trainingsgewicht von 83 kg erhalten.
    Man braucht dazu nur einen Hochleistungsmixer der in der Lage ist festes und körniges zu pulverisieren.
    Stellt euch dann Pulver aus Haferflocken (die weiche, zarte Sorte), Weizenkeimen (sehr wichtig!) und Nüssen her und ergänzt es durch Dinge wie Leinsamen, Quinoa etc. alles wonach euch ist. Ihr könnt auch süße Frühstücksflocken dazugeben. Ganz wichtig ist auch hochwertiges Proteinpulver!
    Die Zusammensetzung sollte ungefähr 60% Haferflocken 20% Proteinpulver 15% Weizekeime, Nüsse, andere Flocken und 5% Leinsamen o.ä.
    je 70gramm dieses Pulvers werden gut in 400ml Milch aufgelöst. Man erhält quasi alle Nährstoffe die man braucht und kommt auf eine gute Kalorienbilanz. Man kann es natürlich auch weiter verdünnen, falls es in diesem Verhältnis noch zu breiig ist.

    Ich hoffe, dass dies dem Einen oder Anderen hier wirklich hilft und wünsche euch alles Gute und, dass Ihr diese Phobie überwindet!

    lg Martin

  30. Hallo alle zusammen,
    Ich heiße Tamara bin 26 Jahre alt und leide ca. 6 Jahre an einer Schluckstörung. In den letzten Wochen hat es sich sehr verschlimmert, sodass ich kaum Shakes trinken kann. Ich könnte zb. nie einen ganzen Teller Nudeln essen o.ä. Das macht mich einfach nur fertig und könnte die ganze Zeit heulen. Ich leide sehr darunter. Selbst wenn ich etwas trinken möchte ist dies eine Qual. Eine große Angst von mir ist auch abzunehmen, da ich schon recht schmal bin.. hat jemand Tipps, dass man abnehmen weitest gehen verhindern kann?.
    Ich habe mich mal mit ca. 11 Jahren verschluckt an Wasser, dies ist mir so stark in die Luftröhre ‚gerutscht‘ das ich schwarz sah. Danach ging es eigtl. mit dem essen und trinken. Vielleicht ist das der Auslöser nur kam er später. Und leide seid ca. 6-7 Jahre an einer innerlichen Unruhe. Ich habe morgen einen Arzttermin aber bezweifle das ich da groß Hilfe bekomme.. wie habt ihr es geschafft, dass es besser mit dem schlucken ging?

    Liebe Grüße
    Tamara

  31. Liebe Lena und alle die aus der Nähe Duisburg / Krefeld kommen .
    Ich schreibe gerade aus dem Helios in Duisburg und mache die Therapie hier (phagophiobie ) ! Ich kann euch die Klinik nur ans Herz legen , ich bin zwar noch nicht da wo ich hin möchte aber ein ganzes Stück weiter .
    Eine Mitpatientin und ich sind auf der Suche nach betroffenen die Interesse an einer Selbsthilfegruppe haben ( Krefeld )
    Ich habe mich erkundigt , da wir zu zweit sind , bräuchten wir mindestens noch 2 weitere Personen um eine Gruppe eröffnen zu können . Bei Interesse meldet euch gerne bei mir . Lg Jacks

    1. hey, kannst du berichten wie die therapie in der klinik gelaufen ist und ob es dir jetzt besser geht?
      wie lange warst du dort? habe bald mein gespräch um mich vorzustellen

  32. Hallo,

    ist diese Seite noch aktuell ?

    Ich habe das gleiche Problem mit der Phagophobie. Ich habe Angst zu essen. Das macht mich so fertig. Ich bin 26 Jahre alt und bin habe einen richtigen Tiefpunkt.
    Das erst mal ist mir das im Alter von 11/12 passiert. Ich weiß nicht mehr, ob ich mich da richtig verschluckt habe oder nicht. Aber da fing es das erste mal an, dass ich Angst hatte vorm Essen bzw. verschlucken. Danach habe ich mich über die Jahre verteilt 2-3 Mal in dieser Situation befunden, wo ich Angst vorm essen bzw. Verschlucken hatte.

    Ich musste mich echt überwinden hier rein zu schreiben, weil es dadurch so real wird und mir große Sorgen macht. Ich habe das Gefühl ich komme da nicht mehr raus.
    Ich bin antriebslos und fühle mich so schwach.

    Ich würde gerne mit dir in Kontakt treten aber sehe die Email Adresse leider nicht.

    Ich hoffe wir überstehen das alle und finden den Weg in ein glückliches, gesundes und sorgloses Leben zurück ?

    1. Liebe Vera,
      inzwischen hast du ja meine Email Adresse gefunden.
      Ich möchte dir gerne sagen, dass ich weiß, welch Überwindung es kostet, hier zu schreiben und auch sich auch gleichzeitig dazu bekennen, dass man unter der Phagophobie leidet.

      Sehr schön finde ich deshalb aber auch ganz besonders deinen letzen Satz, denn er zeigt, dass du die Hoffnung noch nicht aufgegeben hast, wie so viele andere auch nicht, die unter der Phago leiden.
      Gleichzeitig weiß ich, wie schwer es ist, die Hoffnung aufrecht zu erhalten, denn gerade wenn es schon so viele Jahre andauert, schwindet sie immer mehr.

      Lass uns gerne telefonieren, denn schriftlich ist es zu umfangreich.

      Ich wollte schon längst wieder mal einen Beitrag schreiben, doch leider hatte ich in den letzten Monaten auch sehr unter Antriebslosigkeit gelitten, was jedoch nichts mir der Phagophobie zu tun hat, denn die habe ich überstanden.

      Ich hatte nach Instagram gefragt, weil ich mit dem Gedanken spiele, dort einen Account zu erstellen, weil die Interaktion dort vielleicht sinnvoller ist, sofern alle Instagram nutzen. Man kann in den direkteren Austausch gehen.
      Aber vielleicht erscheint es manchen auch zu offen und da ich ja selber aus Erfahrung weiß, wie schambehaftet diese Phobie ist, mag sich nicht jeder öffentlich dazu äußern, wie es auf so einem Portal wie Instagram sein würde.

      Weißt du, jeder hat eine andere Geschichte hinter der Phago, aber immer gibt es einen Punkt, da kriegt man die Kurve, wo der Auslöser, bzw der Knackpunkt liegt, warum die Phago gekommen ist.
      Ich habe so viele Gespräche mit Betroffenen geführt, dass ich das inzwischen begriffen habe. Deshalb muss ich immer mehr Hintergrundwissen erhalten, um gezielt Tipps geben zu können, bzw den Ansatz sichtbarer zu machen, welche Schritte sinnvoll sind.

      Von Herzen liebe Grüße
      Nicole

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