Sehr persönliches über mich

 

Manchmal muss man schonungslos die Hosen runter lassen, wenn man ein Ziel verfolgt.

Mein Ziel ist es, so vielen Menschen wie möglich Mut zu machen, dass es möglich und umsetzbar ist, Wege aus einer Krise, Traurigkeit, psychischen Störungen, etc. finden zu können.

Jedem einzelnen Beitrag von mir unterliegt einer eigenen, authentischen Erfahrung. Es noch einmal zu erwähnen ist mir sehr wichtig!

Aber um meine Erfahrungen weiterzugeben, bedarf es eben dieser heruntergelassenen Hosen, weil ich Dinge von mir Preis geben werde, die sehr persönlich sind. Ich entscheide mich dafür, weil ich finde, dass theoretisches Wissen bei den Thematiken die ich beabsichtige aufzugreifen, nur ein Halbwissen wäre, was somit nicht in der Form weiterhelfen würde, wie ich es mir vorstelle.

Ok, dann mach ich mich mal nackt 😉

Solange ich denken kann, habe ich mit Ängsten jeglicher Art zu tun gehabt und es brauchte 50 Jahre, bis ich zu 98% angstfrei wurde.
Auf diesem Weg dorthin lagen viele Therapien in Form von:

  • Verhaltenstherapie
  • EMDR-Traumatherapie
  • Psychoanalyse

Diesen Therapien unterzog ich mich, weil bei mir eine Generalisierte Angststörung diagnostiziert wurde, welche sich u.a. in Form von klassischen Panikattacken äußerte. Zudem litt ich 2 Jahre lang an einer Phagophobie – Schluckangst. Auf diese Art der Phobie werde ich in einem extra Beitrag expliziter eingehen.

All diese zahlreichen Therapien haben mir zwar wirklich weitergeholfen, mich aber nicht Angstfrei gemacht. Bis auf eine Ausnahme: Meine massiven Panikattacken habe ich tatsächlich mit Hilfe der Verhaltenstherapie soweit in den Griff bekommen, dass mein Leben nicht mehr eingeschränkt gelebt werden musste.

Eingeschränkt war es deshalb, weil ich weder mit dem Zug, der S-Bahn, dem Flugzeug unterwegs sein konnte, noch überhaupt alleine was unternehmen mochte. Ich brauchte immer Menschen um mich herum, die mir ein Gefühl der Sicherheit vermitteln konnten. Zu der damaligen Zeit war es mein Lebensgefährte, der meine Ängste mitgetragen hat.

Mit die schlimmste Phase in meinem Leben war, als mein Sohn vor 10 Jahren zur Welt kam. Ich war so glücklich über seine Geburt und überhaupt, dass mir mit 42 Jahren noch mal so ein kleines Menschenkind an die Hand gegeben wurde.

Doch von dem Tag der Geburt bis hin zu seinem 6. Lebensjahr war ich tagtäglich mit der panischen Angst vor meinem eigenen Tod besetzt, weil ich so darum fürchtete, dass ich meinen Sohn nicht aufwachsen sehen würde.

Es war so eine Ambivalenz in mir: Einerseits diese Glücksgefühle über sein „Sein“, aber gleichzeitig auch diese beschissene Angst sterben zu können, welche sich permanent über den Tag verteilt bemerkbar machte. Wie so ein kleines Männchen saß sie auf meinen Schultern und pickste mich. Nein, das ist untertrieben; sie quälte mich!

Jegliche Lebensfreude, Lebensqualität ging mir abhanden. Ich war nur damit beschäftigt, dass ich potentielle Gefahrenquellen vermied und versuchte so gesund wie möglich zu leben und so richtig wohl fühlte ich mich nur in meinen eigenen vier Wänden.

Die Beziehung zum Vater litt u.a. auch genau deshalb darunter, denn ich wurde immer frustrierter und regelrecht nörgelig. So eine Partnerin an der Seite zu haben war wirklich nur schwer auszuhalten, weil ich auch so eine Spaßbremse war und er ein lebensbejahender Mann, der eher zum Optimismus tendiert, als permanent pessimistisch durch’s Leben zu gehen.

Kennengelernt hatte er damals eine ganz andere Frau. Eine, mit der es lustig und leicht war und das Vergnügen miteinander stand an erster Stelle.

Erwähnenswert wäre noch, dass, auch wenn ich Zeit meines Lebens schon unter Ängsten gelitten habe, es dennoch Phasen gab, in denen es mir auch gut ging und man es mir vom äußeren Erscheinungsbild als auch Verhalten, nicht angemerkt hat. Für viele war ich schon immer die „starke“ Frau. Die, die immer alles schafft.

Ich muss dazu sagen, dass ich auch im Laufe meines Lebens mit körperlichen Erkrankungen konfrontiert wurde, als auch leider die Erfahrungen machen musste, dass meine Lieben um mich herum mit Krankheiten zu kämpfen hatten oder haben.

  • 1990 – Placenta Preavia Totales unter der Schwangerschaft mit         einhergehender Frühgeburt (10 Wochen zu früh) meiner Tochter
  • 2002 – Verdacht auf bösartigen Gehirntumor bei meiner Tochter
  • 2004 – Drei Bandscheibenvorfälle innerhalb eines Jahres
  • 2006 – Nach Unfalltraumata Morbus Sudeck am rechten Sprunggelenk
  • 2007 – Unter der Schwangerschaft auf das linke Sprunggelenk „gesprungener“ Morbus Sudeck. Es folgte ein halbes Jahr im Rollstuhl
  • 2016 – Pflege meines Vaters bis zu seinem Tod
  • 2017 – Pflege meiner Mutter

Und dieses ist nur ein sehr komprimiertes Ripertoire all dessen, was ich bisher erfahren durfte an Komplikationen oder Prüfungen des Lebens, welche ich zu meistern hatte auf körperlicher, seelischer als auch auf der zu betreuenden Ebene.

Aber um auf den Kern meines Anliegens zu kommen: Heute kann ich wirklich behaupten, dass ich meine Ängste zu 98% bestiegt sind, obwohl ich viele Jahre daran gezweifelt habe, dass mir das jemals gelingen wird.

Wie ich es letztendlich geschafft habe? Ich möchte an dieser Stelle eigentlich nicht den Begriff Spiritualität erwähnen. Ich nenne es lieber Bewusstseinsveränderung.

Ich habe aufgehört zu viel im Außen zu suchen. Stattdessen habe ich mich mit den Gesetzmäßigkeiten des Lebens beschäftigt und habe es auch gewagt, den Blick auf mich und mein Inneres zu richten.

Ich habe nicht mehr gefragt

„Warum passiert MIR das alles“

sondern mich damit auseinandergesetzt

WARUM passiert mir das alles“

Das ist nämlich der entscheidende Unterschied!

Und als ich damit anfing mich damit zu befassen, lösten sich meine Ängste nach für nach auf. Es war ein Prozess – ist es immer noch – und dieser war auch mit Rückschritten behaftet, aber davon habe ich mich nie aufhalten lassen. Höchstens eine kleine Pause eingelegt. Mich auch gerne zwischendurch selbst bemitleidet und auf all diese scheiß Lernaufgaben geschimpft habe. Aber letztendlich hat mich alles was mir widerfahren ist weitergebracht.

Nun möchte ich gerne Schritt für Schritt mein Erlerntes mit euch teilen. Auch dieses Vorgehen wird ein Prozess sein, denn ich kann nur in einzelnen „Steps“ berichten, weil es so umfangreich ist, was ich gerne erzählen und weitergeben möchte.

Nur weil ihr jetzt wisst, dass es durch eine Bewusstseinsveränderung möglich ist, seine Ängste zu besiegen, reicht dieses Wissen drum alleine ja noch nicht aus um Angstfrei zu werden. Dabei möchte ich euch insofern Handwerkszeug mit an die Hand geben, indem ich von mir berichte und welche praktischen Schritte ich umgesetzt habe.

Es ist wie eine Reise, auf die man sich begibt und vielleicht habt ihr ja Lust, diese mit mir gemeinsam zu erleben – ich würde mich freuen.