Du bist dein Haus

Jeder Mensch ist Hausbesitzer und wir alle leben in einem Eigenheim. Dieses Haus will gepflegt werden, denn sonst fängt es an zu schimmeln oder bröckelt so langsam vor sich hin. Womöglich droht mitunter auch mal eine Einsturzgefahr.

Unsere Häuser haben Zimmer. Man ist bemüht, sie sauber und ordentlich zu halten, doch der ein oder andere neigt vielleicht auch zu einem wahren Messietum, da man Probleme hat konsequent zu entsorgen – so für immer und ganz. Altlasten und Antiquitäten das Haus schwerer machen als es sein müsste. Das Haus wird regelrecht vermüllt.

Und es gibt zuweilen Untermieter, oder auch nur Besucher. Einige bleiben länger, andere sind nur auf der Durchreise und verlassen das Haus überstürzt, ohne sich zu verabschieden. Dann ist das Haus zwar wieder ein Stück weit leerer, man hat wieder Platz, aber es ist auch einsamer und ruhiger. 

Spuren werden im Laufe des Lebens im Haus hinterlassen und so manches Mal muss von Grund auf renoviert werden. Doch das macht Arbeit, die so mancher scheut, denn wir alle neigen ja dazu, es sich lieber bequem zu machen. „Mach ich morgen, nächste Woche, in einem Monat oder dann doch gleich lieber aufs nächste Jahr verschieben.

So bröckelt und gammelt das Haus langsam vor sich hin und vielleicht fällt auch der ein oder andere Ziegelstein inzwischen vom Dach, oder die Wände zeigen Risse. Notdürftig werden sie gekittet und schnell übergemalt, doch wenn man genauer hinschaut, dann sieht man sie noch, diese feinen, kleinen Risse, weil Farbe alleine nicht reicht, sondern eigentlich eine neue Tapete angebracht werden müsste. Doch das macht mehr Mühe, denn vielleicht kann man sich nicht entscheiden, welche Tapete denn die perfekte und zu 100% passende für die Räume sind.

Tja, und der verlorene Ziegelstein wird auch nicht immer gleich ersetzt, also regnet es womöglich nach und nach ins Haus hinein. Zuerst wird man nur nass, dann kommt man ins Schwimmen. Und erst dann macht man sich auf, das Dach zu erneuern, weil man sonst vielleicht gar keines mehr über dem Kopf hat und die Obdachlosigkeit droht.

Man geht zu einem Dachdecker. Der schaut sich die Bruchstellen an und erklärt, dass dringend gehandelt werden muss, denn sonst droht der Abstieg in den Keller. Dort ist es kalt und dunkel und die Sonne hat keine Möglichkeit in den Keller zu strahlen, denn er ist viel zu weit weg und viel zu tief unten und besitzt einen Hauch von Endgültigkeit, mit seinem muffigen Geruch.

Also muss der Dachboden freigeräumt werden. Das fällt schwer, denn wovon soll man sich trennen, oder dann doch gleich alles entsorgen? Das was nass und eh beschädigt ist, das kann auf den Müll und das andere, welches noch gut erhalten geblieben ist, aber eigentlich nicht mehr dringend benötigt wird, ja, dafür kann man sich schöne Aufbewahrungskisten holen und diese dann ordentlich übereinander stapeln. Aber vorher will gut überlegt werden, denn sonst droht so ein Stapel zu hoch zu werden und auch zu kippen. Also lohnt sich die Mühe, genau hinzuschauen und zu überlegen, was erhalte ich am Leben, welches begrabe ich endgültig, damit ich frei bin und endlich wieder durchatmen kann.

Somit hoffe ich, dass du gut auf dein eigenes Haus Acht gibst, in dem du schon von Beginn an lebst, weil dein Körper dein Haus ist und gut behandelt werden möchte.

„Du bist dein Haus, dein Licht, der Weg auf dem du gehst“

Dieses Zitat ist aus dem Song „Ich bin mein Haus“ von dem Duo Rosenstolz, und wenn du magst, dann kannst du dir gleich hier das Video anschauen.

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